Philosophie und Weltanschauung
Lassen Sie sich gedanklich anregen und diskutieren Sie mit unseren Referent*innen bei einer Tasse Tee oder Kaffee im vhs club INTERNATIONAL.
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Der Mensch bildet sich, seitdem er auf zwei Beinen über die Erde läuft. Die Fähigkeit zu lernen und das Gelernte weiterzugeben, macht ihn zum erfolgreichsten Lebewesen. Bis ins 19. Jahrhundert hatten allerdings nur die privilegierten Schichten Zugang zu Bildung und Wissen. Erst im 20. Jahrhundert änderte sich das: Der moderne Staat brauchte nun deutlich weniger Bauern und Fließbandarbeiter – Spezialisten waren nun gefragt. Mit dem Siegeszug des Computers und der Digitalisierung, spätestens aber mit der revolutionierenden „Künstlichen Intelligenz“ stellt sich nun die radikale Frage: Ist die Bildung, wie wir sie bis dato kannten, ein Auslaufmodell geworden?
Für Humboldt ist Bildung die »Anregung aller Kräfte des Menschen, damit diese sich über die Aneignung der Welt entfalten und zu einer sich selbst bestimmenden Individualität und Persönlichkeit führen«. Hierzu gehört die akademische Freiheit als Freiheit in Forschung und Lehre und Freiheit von allem schulischen Zwang. Anhand von Textpassagen verschiedener Philosophen wollen wir uns in einer gemeinsamen Diskussion ein Verständnis von Bildung und deren Wert erarbeiten.
Rousseau und Kant kritisieren das starre, auf Konformität ausgerichtete Bildungssystem ihrer Zeit und entwerfen alternative Ideen, die auf Erfahrung bzw. Urteilskraft, Charakterentwicklung und moralische Autonomie zielen. Die moderne (Montessori- und Waldorf-) Pädagogik hat Rousseaus Berücksichtigung der Individualität des Einzelnen und der verschiedenen Lebensalter aufgenommen, und auch Kants Ideal der Aufklärung prägt bis heute unsere Vorstellungen von Bildung.
Geschichte der Philosophie
Der Philosoph Dr. Michael Zimmermann spannt in mehreren Semestern den Bogen von der Antike bis ins 20. Jahrhundert. Die historische Aula der Volkshochschule schafft den inspirierenden Rahmen.
Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch? In diesen vier Grundfragen formulierte Immanuel Kant das philosophische Projekt und er markierte durch seine wegweisenden Antworten eine kopernikanische Wende in der Philosophiegeschichte. In der Neuzeit wird der aufgeklärte Mensch sich selbst in neuer Weise bewusst: Er durchdringt, dass er die Maßstäbe für die Erkenntnis, für die Moral und für die Gestaltung seines Gemeinwesens (nur) im Rückgang auf sich selbst (und nicht auf Autoritäten) finden und bestimmen kann.
In diesem Semester werden in Grundzügen vorgestellt: N. Machiavelli, T. Morus, R. Descartes, J. Locke, D. Hume, I. Kant und J.-J. Rousseau.