Im Studium generale der vhs Erlangen findet seit bald 15 Jahren jedes Semester ein politischer, gesellschaftlicher und philosophischer Diskurs zu Themen unserer Zeit statt. Wir wollen hinterfragen, weiterdenken, Lösungsmöglichkeiten diskutieren. Grundlage hierfür ist das wissenschaftlich fundierte Wissen, das Expert*innen allgemeinverständlich in ihren Beiträgen vermitteln. In unserer historischen Aula kommen Sie über aktuelle, aber auch zeitlose Themen ins Gespräch.
Dienstag, 8. Oktober 2024, Andrea KuhnZukunft im Film
Seit den frühesten Anfängen des Films setzen sich Filmschaffende immer wieder mit der Zukunft der Menschheit auseinander. Verlockend ist dabei die große künstlerische Freiheit etwa in Kostümwahl und Ausstattung. Auch bei neuen Gesellschaftsentwürfen sind der Vorstellungskraft keine Grenzen gesetzt. Dennoch dominieren düstere Zukunftsvisionen – gerade auch in Momenten politischer und sozialer Krisen. Haben diese Filme möglicherweise mehr mit ihrer jeweiligen Gegenwart als mit der Zukunft zu tun? Mithilfe vieler Filmbeispiele begeben wir uns auf eine Reise in die Filmgeschichte und in unsere kollektive Vorstellungskraft.
Dienstag, 15. Oktober 2024, Prof. Dr. Axel AdrianKünstliche Intelligenz und Recht: Was ist erforderlich für die Welt von morgen?
Werden in Zukunft juristische Entscheidungen von Künstlicher Intelligenz (KI) getroffen, um dem Nachwuchsmangel bei Gerichten, Behörden und Kanzleien zu begegnen? Insbesondere bei der Verwendung von ChatGPT wird davor gewarnt, dass diese Anwendungen beim Generieren von juristischen Texten Literaturfundstellen, die es tatsächlich nicht gibt, frei erfinden. Wir funktioniert das Zusammenspiel von Recht, Sprache, Logik und KI ? Können und dürfen Maschinen in einem Rechtsstaat wirklich Recht sprechen? Wo ist im juristischen Kontext Digitalisierung hilfreich?
Dienstag, 22. Oktober 2024,Prof. Dr. Matthias BerkingDigitale Therapie in der klinischen Psychologie
Der Begriff „Digital Health“ ist in aller Munde. Die rasante technologische Entwicklung in den Bereichen Digitalisierung, Sensorik und Machine Learning eröffnet für die Erfassung und Behandlung psychischer Störungen eine Vielzahl innovativer Möglichkeiten- von der internetbasierten Therapie von Depression bis zur Stressbewältigung und Suchtprävention. Neben dem Potential dieser technologischen Therapieunterstützungs-Systeme gilt es allerdings auch, unerwünschte Wirkungen zu berücksichtigen. Vor diesem Hintergrund zielt die Forschung darauf ab, Anwendungsmöglichkeiten innovativer Technologien zu erkennen und Konzepte zu entwickeln, wie diese Technologien zur Verbesserung von Diagnostik und Therapie psychischer Störungen genutzt werden können. Dabei kommt es auf Praxistauglichkeit an – zum Nutzen von Patient*innen und Therapeut*innen.
Dienstag, 05. November 2024, Marion GretherWie kommt die Zukunft ins Museum: analog statt digital?
Wie kann man Zukunft in einem Museum ausstellen? Die Institution Museum hat die Aufgabe, Artefakte aus Vergangenem und Gegenwärtigen zu bewahren und zu präsentieren – die Zukunft bezeichnet die erst kommende oder künftige Zeit und das in ihr zu Erwartende. Sie ist eben nicht definitiv, sondern nur in Zukünften – also Plural - zu denken. Ein Einblick in die Praxis des Deutschen Museums Nürnberg - das Zukunftsmuseum.
Dienstag, 12. November 2024, Dr. Claudia Schorcht, Sophia MarteKlima und Ernährung: Wie wir unsere Essgewohnheiten ändern müssen
War Essen jemals „nur“ eine Frage des Geschmacks? Falls ja: Längst trifft das nicht mehr zu. Der Klimawandel und seine menschengemachten Ursachen zwingen uns, den berühmten Blick über den Tellerrand umzukehren: Es macht einen Unterschied, was wir essen. Rund um das Beispiel der Planetary Health Diet – ein Vorschlag für einen Speiseplan der Zukunft – befassen wir uns mit Fakten und ethischen Fragen, die für ein zukunftsfähiges Ernährungskonzept relevant sind. Was sind die Widerstände, die uns daran hindern, unsere Essgewohnheiten zu ändern? Und wie lassen sie sich überwinden?
Dienstag, 19. November 2024, Jasmin SchreyerDie (All-)Macht von künstlicher Intelligenz oder: Wird der Mensch jetzt obsolet?
Das Thema Künstliche Intelligenz ist aus dem öffentlichen Diskurs nicht mehr wegzudenken. Die Auswirkungen auf die Arbeits- und Lebenswelt müssen immens sein, so der allgemeine Konsens. Aber ist das wirklich so? Bisher bleibt unklar, was KI eigentlich ist, wie sie die Transformation herbeiführt (ist es mehr als Automatisierung, was fällt dadurch weg, was wird substituiert?) und was bedeutet das in der Konsequenz für die Einzelnen? Vor allem weil Tools, die intelligente Algorithmen nutzen, schon längst in unserem Alltag angekommen sind, stellt sich die Frage: Ist das schon KI oder doch (noch) nicht?
Dienstag, 26. November 2024, Georg EscherFlucht und Migration: Was Europa tun müsste
Angesichts der enorm gestiegenen Flüchtlingszahlen im Jahr 2015, als vor allem aus dem Irak und Syrien Abertausende Menschen den dortigen Kriegen zu entkommen versuchten, sagte die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel in einer Rede vor den Vereinten Nationen: „Wir müssen die Ursachen von Flucht und Vertreibung bekämpfen.“ Inzwischen steigen die Zahlen erneut an, aber auch die EU scheint die Lektion von damals nicht gelernt zu haben. Der Versuch, den Kontinent vor allem durch bilaterale Abkommen von den Migrationsströmen möglichst abzuschotten, hat bisher nicht funktioniert. Was müsste passieren, um Fluchtursachen tatsächlich zu bekämpfen?
Dienstag, 3. Dezember 2024, Prof. Dr. Peter GentzelSmart Cities: Visionen der Stadt von morgen und deren Umsetzung in DeutschlandStädte sind seit jeher Zentren gesellschaftlicher, ökonomischer, politischer und medialer Entwicklungen. In der Gegenwart beobachten wir das Zusammentreffen rasanter Urbanisierung, Digitalisierung und Datafizierung auf der einen, marode Stadtkassen, Zersplitterung von Infrastrukturen und Umweltprobleme auf der anderen Seite. Die Antwort auf diese Herausforderungen lautet global wie national "Smart City". Der Vortrag beleuchtet zunächst die Visionen und Ideale dieser Imagination und wirft anschließend Schlaglichter auf die gegenwärtige Umsetzung, den Bau von smarten Städten in Deutschland.
Dienstag, 10. Dezember 2024, Leonhard StöckleinVölkermord an den Sinti und Roma Europas - Erinnerungskultur in Vergangenheit, Gegenwart und ZukunftDer Antiziganismus ist bis heute in Europa stark ausgeprägt. In einigen Ländern Südosteuropas leben Menschen der Minderheit in Zuständen von Apartheid. Demgegenüber gab es in den letzten 30 Jahren einige Fortschritte bei der gesellschaftspolitischen Anerkennung des NS-Völkermordes an den Sinti und Roma. Das lässt sich an einer wachsenden Zahl an Gedenktagen und -orten in den Städten und ehemaligen Vernichtungsorten ablesen. Diese Erinnerungsorte sind häufig auf Initiative von Überlebenden und Angehörigen der nachfolgenden Generationen gegen Widerstände durchgesetzt worden. Wie wird sich angesichts schwindender Zeitzeugen diese Erinnerungskultur entwickeln und inwiefern ist die Erinnerungskultur der Sinti und Roma durch den internationalen Rechtsrucks bedroht?
Referent*innen:
Prof. Dr. Axel Adrian, Juristische Fakultät, FAU
Prof. Dr. Matthias Berking, Institut für Psychologie, FAU
Georg Escher, Freier Journalist, Nürnberg
Prof. Dr. Peter Gentzel, Institut für Buchwissenschaft, FAU
Marion Grether, Leiterin des Zukunftsmuseums Nürnberg
Andrea Kuhn, Leiterin des Menschenrechtsfilmfestivals, Nürnberg
Dr. Claudia Schorcht, Sophia Marte, vhs Lesecafé
Anständig essen, Erlangen
Jasmin Schreyer, Institut für Soziologie, FAU
Leonhard Stöcklein, Lehrstuhl für Didaktik der
Geschichte, FAU
Moderation: Dr. Susanne Stemmler, vhs Erlangen
Von Göttern und MenschenMeilensteine der Antike
Der Vortrag beschäftigt sich mit den frühen Hochkulturen im griechischen Kulturraum und den komplexen Bevölkerungsbewegungen in den schwer rekonstruierbaren „Dunklen Jahrhunderten“. An deren Ende beginnt die sogenannte Archaische Zeit, in der sich bereits viel von dem zeigt, was wir heute mit klassischer griechischer Kultur in Verbindung bringen: Die literarische Blüte, maßgeblich bestimmt von Homer, die Olympischen Spiele, und die Entwicklung der für die griechische Geschichte bestimmenden Staatsform, der Polis. Der Vortrag gibt einen seltenen Einblick in die Ursprünge des klassischen Griechentums.
Der Vortrag beleuchtet die Ursprünge Roms und gibt einen Überblick sowohl über die historischen und archäologischen Erkenntnisse zur römischen Frühzeit, als auch über die zahlreichen Gründungsmythen, die sich um den Aufstieg des Imperium Romanum ranken, von der Flucht des Aeneas aus dem brennenden Troja bis hin zu Romulus und Remus und den sagenhaften etruskischen Königen. Außerdem beschäftigen wir uns mit der Organisation des römischen Staates, den Auseinandersetzungen zwischen Plebejern und Patriziern in den Ständekämpfen und dem Beginn der römischen Expansionspolitik.
Am Anfang der Geschichte steht eine Fälschung: Durch die angeblich in der Antike erfolgte „Konstantinische Schenkung“ begründeten die Päpste ihren Anspruch auf weltliche Herrschaft – aber leider ist das Dokument, das die Schenkung belegen sollte, erst etwa 500 Jahre nach dem angeblichen Ereignis entstanden. Dennoch entwickelte sich der Kirchenstaat zu einer Großmacht, die die mittelalterliche Staatenwelt prägte und so manchen Kaiser – siehe Canossa – zum Nachgeben zwang. Mit der berühmten Ohrfeige von Anagni 1303 endete dann die Großmachtrolle der Päpste wieder: Die Idee eines klerikalen Gottesstaates in Europa war an ihr Ende gekommen.
Im Jahr 1361 verkauften Bischof und Domkapitel von Bamberg ihre Rechte am Dorf Großenerlang an den römisch-deutschen Kaiser Karl IV.. Karl und sein Sohn Wenzel, beide Könige von Böhmen und des römisch-deutschen Reiches, spielten eine wichtige Rolle in der Entwicklung Erlangens: Der Erwerb Erlangens war Teil einer Politik der böhmischen Könige, Landbesitz im Reich zu erwerben. Als "Neuböhmen" wurden Teile Frankens und der Oberpfalz Bestandteil der Krone Böhmen. Der Vortrag wirft einen Blick auf die mittelalterliche Geschichte der Stadt Erlangen und ihre beiden prominentesten Stadtherren.
Der reich bebilderte Vortrag führt ins Erlangen des 18. Jahrhunderts. Zum einen fällt der Blick auf das glanzvolle höfische Leben rund um Schlossgarten, Orangerie und dem vor über 300 Jahren eröffneten „Hochfürstlichen Opern- und Komödienhaus“. Einen Kontrast hierzu bildete das Leben der einfachen Bürger. Fleißige Handwerker machten Erlangen zu einer barocken "Boomtown". Die Ansiedelung französischer Glaubensflüchtlinge erwies sich als Erfolgstory und prägt noch heute das Bild unserer Stadt.
Mit der Abdankung von Napoleon Bonaparte 1814 endete vor 210 Jahren eine beispiellose Karriere. Seine Ära brachte für Bayern und Franken schwere Belastungen und einschneidende Veränderungen mit sich - Ruhm und Elend stehen hier eng beieinander. Der reichbebilderte Vortrag bietet eine Einführung in die Napoleonische Zeit: Er skizziert die politischen Rahmenbedingungen, beleuchtet das Schicksal der einfachen Leute und untersucht, welche Auswirkungen die Geschehnisse auf Franken hatten.
In den Unterlagen der Eltern finden sich alte Dokumente und Fotos. Wer sind diese Personen? Wie sind sie mit mir verwandt? Sie möchten mehr erfahren, wissen aber nicht so recht, wie man beginnen soll? Der Vortrag beschreibt die ersten Schritte und stellt Ihnen die wichtigsten Hilfsmittel vor. Mit der Familiengeschichtsforschung beginnt eine faszinierende Reise in die Vergangenheit der eigenen Familie.
Münzen werden schon seit der Renaissance gesammelt. Heutige Sammler interessieren sich für die verschiedensten Objekte – auch für Gedenkmünzen und Medaillen. Der Vortrag will einige Grundlagen vermitteln, aber auch genug Raum geben, um Fragen zu beantworten. Winfried Stein, seit 2001 Vorsitzender des Vereins für Münzkunde Nürnberg e.V., möchte Sie für dieses Hobby begeistern. Dazu gehören auch Hinweise auf seriöse Bezugsquellen, die notwendige Literatur, Schutz vor Fälschungen, aber auch die Verwertung von Sammlungen.
Dieser Vortrag erforscht die Geschichte der Sinne. Es wird gefragt, wie sich Wahrnehmungen im Laufe der Zeiten immer wieder geändert haben und sie die Kultur in so vielfältiger Weise beeinflusst, ja bestimmt haben. Dabei wird der Bezug zur Geschichte unserer Region hergestellt.
Heil- und Pflegeanstalten übernahmen eine zentrale Funktion beim nationalsozialistischen Krankenmord. Allein aus Bayern wurden über 7.600 Personen im Rahmen der „Aktion T4“ in den Tötungsanstalten Pirna-Sonnenstein, Hartheim bei Linz und Grafeneck (Baden-Württemberg) vergast, über 15.000 Menschen starben bis 1945 durch Verhungern und Vernachlässigung. Zur „Vernichtung lebensunwerten Lebens“ Minderjähriger wurden drei „Kinderfachabteilungen“ in bayerischen Anstalten eingerichtet. Der Vortrag zeigt Gemeinsamkeiten und Besonderheiten der bayerischen Anstalten wie auch die Bedeutung Erlangens innerhalb der bayerischen psychiatrischen Versorgung auf.
Am 1. August 1944 begann der Warschauer Aufstand. Der Zweite Weltkrieg überzog Polen schon fast fünf Jahre mit gnadenlosem Terror. In den nun folgenden 63 Tagen kämpften die schlecht bewaffneten Aufständischen gegen die Besatzer. Auch der Aufstand im Warschauer Ghetto im Jahr zuvor war von den Deutschen erbarmungslos niedergeschlagen worden. Die verbotene Organisation der Pfadfinder*innen schloss sich dem Warschauer Aufstand 1944 an. Den Kindern und Jugendlichen fiel die Aufgabe zu, ein funktionierendes Postwesen aufzubauen - unter lebensgefährlichen Bedingungen. Der Vortrag setzt sich u. a. kritisch mit den Themen Kindheit und Krieg, Widerstand und Zivilcourage auseinander. In Kooperation mit dem Pfadfinder-Fördererkreis Nordbayern e.V.(PFN)
Die Heil- und Pflegeanstalt Erlangen war während der Zeit des Nationalsozialismus zwar in vielen Bereichen wirtschaftlich autark aber zugleich eng ins städtisches Umfeld eingebunden. Voraussetzung für die Verbrechen an behinderten und psychisch kranken Menschen war ein Erlass Hitlers – aber auch ein engmaschiges Netz von Helfern außerhalb der Anstalten, die beitrugen, diesen in die Tat umzusetzen. Der Vortrag arbeitet die Verflechtungen der Heil- und Pflegeanstalt mit verschiedenen Akteuren und Institutionen in Erlangen heraus. In Kooperation mit dem Stadtarchiv Erlangen
„Eine Mutter kämpft gegen Hitler“ heißt das 1940 von Irmgard Litten verfasste Buch über ihren Sohn Hans Litten, der sich als junger engagierter Anwalt in Berlin den Hass der Nationalsozialisten auf sich zog. Er hatte es gewagt, Hitler am 8. Mai 1931 im legendären Eden-Palast-Prozess in den Zeugenstand zu berufen, wo sich dieser für alle Anwesenden sichtbar in Widersprüche verstrickte. Die Rache sollte bald folgen: In der Nacht des Reichstagsbrandes wurde Hans Litten verhaftet - "beschuldigt", Jude und Kommunist zu sein. Bis zu seinem Tod 1938 im KZ Dachau hatte seine Mutter um seine Freilassung gekämpft. Patricia Litten, Schauspielerin aus Nürnberg, liest aus dem Buch ihrer Großmutter und berichtet über das Leben ihres Onkels.
Wie lebte es sich in Erlangen in den Jahren 1933 bis 1945? Der Alltag wurde politisiert durch die Einbindung Einzelner in die "Volksgemeinschaft". Antisemitismus und Bücherverbrennung warfen ihre Schatten auf eine Stadt, die mit Kriegsausbruch an der "Heimatfront" lag. Eine besondere Rolle spielte die Universität: Rassenforschung und Zwangssterilisierungen sind nur zwei Beispiele hierfür. Der Bogen unseres Rundgangs spannt sich von den letzten Wahlen in der Weimarer Republik bis zum Kriegsende und zur Entnazifizierung. Treffpunkt: Markgrafendenkmal am Schlossplatz
Alleine aus Nürnberg sind drei ausländerfeindliche Morde und ein Anschlag des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) bekannt. Was wussten Polizei und Nachrichtendienste, wieso sind sie nicht eingeschritten und wie nah waren (geheime) Mitarbeiter wirklich dran? Matthias Fischbach, der für die FDP Mitglied im zweiten NSU-Untersuchungsausschuss des Landtags war, und die Journalist*innen Elke Graßer-Reitzner und Jonas Miller berichten über Aktenvernichtungen und andere Schwierigkeiten bei der Aufklärung. Was konnte dennoch erreicht werden? Wie sollte die parlamentarische Kontrolle in Zukunft gestärkt werden? Die Veranstaltung findet im Neubau des CVJM Erlangen, Südliche Stadtmauerstraße 21, statt.
"AntifemiWAS?!" In diesem Workshop widmen wir uns den facettenreichen Formen des Antifeminismus. Wir konzentrieren uns auf die Herausforderungen, denen Frauen täglich begegnen – von verbalen und tätlichen Übergriffen bis hin zu Benachteiligungen im Beruf, bei der Bezahlung und der Selbstbestimmung. Interaktiv ergründen wir, was Antifeminismus wirklich ist, woher er stammt und vor allem, wie wir uns wirksam wehren können. Durch praktische Übungen stärken Sie Ihre Fähigkeiten, verbale Angriffe abzuwehren und Ihre Rechte und Forderungen im Berufsleben durchzusetzen. Dieser Workshop bietet wertvolle Einblicke und konkrete Handlungsoptionen, um die persönliche Freiheit zu verteidigen und für Gleichberechtigung einzustehen. Gemeinsam setzen wir ein Zeichen gegen Antifeminismus!
Am 21.3. beschloss die EU die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit Bosnien und Herzegowina. Mit drei ethnisch gegliederten Teilen, 10 Kantonen und einer schwachen Zentralregierung unterhält der Bundesstaat gut 180 Ministerien! Drei konstituierende Völker, Bosniaken, Kroaten und Serben mit unterschiedlichen Religionen konkurrieren um die Macht. Die serbisch geprägte Republik Srpska betreibt eine offensive Separationspolitik. Der im Namen der UNO eingesetzte Hohe Repräsentant soll seit dem Dayton-Friedensabkommen von 1995 dessen Umsetzung sichern, was immer schwieriger wird. Bringt die EU eine Lösung?
Im Film reisen die Musiker Goopy und Bagha, die sich magische Kräfte erarbeitet haben, in das Königreich des Diamanten Königs, um einem finsteren Komplott auf die Spur zu kommen: Die Untertanen werden durch das Umschreiben ihrer Gedanken mit reimenden Slogans einer Gehirnwäsche unterzogen. Sprache: Bengal, Untertitel: Englisch In Kooperation mit Durga Puja Franken e.V."
Der Film Asheni Sanket spielt in einem Dorf in der indischen Provinz Bengalen während des Zweiten Weltkriegs. Er thematisiert die Auswirkungen der großen Hungersnot von 1943 auf die Dörfer Bengalens aus der Perspektive eines jungen Brahmanen-Arztes und Lehrers namens Gangacharan und seiner Frau Angana. Satyajit Ray zeigt das fürchterliche Ausmaß menschlichen Leids dieses Ereignisses, das mehr als 3 Millionen Menschen das Leben kostete. Sprache: Bengal. Untertitel: Englisch. In Kooperation mit Durga Puja Franken e.V.
Der Blick in die Welt vermittelt den Eindruck, dass wir vor Umbrüchen stehen oder uns schon mittendrin befinden: Klimakrise, Migrationsbewegungen, neue Technologien, um nur einige zu nennen. Etabliertes politisches Handeln steht vor Transformationsprozessen. So hat es den Anschein, dass die bisherigen Volksparteien diesen Status verlieren, was Auswirkungen auf die Regierungsbildungen hat. Vielleicht befindet sich auch die Demokratie in einem Transformationsprozess, der in seiner Entwicklung noch nicht abzuschätzen ist? Der Vortrag möchte Beispiele aus der Geschichte für politische Utopien und / oder Dystopien vorstellen, die gegenwärtige Situation in Staat und Gesellschaft in diesem Sinne analysieren und Entwicklungsszenarien besprechen, wie Politik zukünftig aussehen könnte.
Am Freitag, 10. Dezember 1948 wurde in Paris die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verkündet, die vorher mit 48 Ja-Stimmen, 0 Gegenstimmen und 8 Enthaltungen verabschiedet worden war. Über Menschenrechte, deren Unveräußerlichkeit und Einhaltung wurde lange vorher und wird seitdem weiter diskutiert. Mit Worten, aber auch in vielfältigem Liedgut. Einige dieser Lieder wollen wir an diesem Abend singen, am Flügel begleitet von Prof. Heiner Bielefeldt.
Der Schauspieler und Spiegel-Bestsellerautor Gerhard Haase-Hindenberg erzählt von der Vielfalt jüdischen Lebens in Deutschland. Von Dagmar, die sich hinter dem Rücken des jüdischen Vaters ausgerechnet für den Polizeidienst bewirbt und von David, dem aus New York stammenden Jazzmusiker, der in Berlin die "jüdischste Stadt" Deutschlands entdeckt. Da ist der jüdische Bundeswehrarzt der bewusst auch im Dienst die Kippa trägt und der wissenschaftliche Mitarbeiter am Karlsruher Kernforschungszentrum, der seinen jüdischen Glauben aus der Mathematik herleitet und es werden die Geschichten von Menschen erzählt, die aus freien Stücken zum Judentum konvertierten. All diese Geschichten vom Alltag in Deutschland lebender Juden und Jüdinnen, ihren Geschichten und Erfahrungen, ihren Hoffnungen und die Bedrohungen durch den steigenden Antisemitismus verwebt der Autor mit Erklärungen zu Symbolen, Glaubenspraxis und Geschichte.
Kein Hightech-Produkt - ob Smartphones, Fernsehen, Autos oder Flugzeuge - kommt ohne Metalle aus, die „seltene Erden“ genannt werden. Global versuchen alle Industrienationen, sich diese Rohstoffe zu sichern. Der Abbau ist oft umweltzerstörerisch, die Arbeitsbedingungen sind katastrophal. Und, was vielfach nicht bekannt genug ist: China hat sich bei vielen dieser Metalle bereits mehr als 90 Prozent der Vorkommen gesichert. Was heißt das für die künftigen globalen Machtverhältnisse? Gibt es aus dieser Abhängigkeit überhaupt noch ein Entkommen?
Nachdem es Indien in den 2010er Jahren gelungen ist, innerhalb weniger Jahre mehr als 1,3 Milliarden Menschen in einer zentralen biometrischen Datenbank zu erfassen, können heute alle Bürgerinnen und Bürger anhand einer Nummer in Kombination mit ihrem digitalen Fingerabdruck oder einem Iris-Scan identifiziert werden – ein Service, der von den Behörden rege genutzt wird. Der Vortrag berichtet aus der Praxis der indischen Verwaltungsrealität und arbeitet den Unterschied zwischen dem imaginierten idealen System und der tatsächlich existierenden alltäglichen Verwaltungsrealität heraus. Dabei werden die Perspektiven von Bürgern, Verwaltungsmitarbeitern, Staatssekretären und Politikern berücksichtigt, um zu zeigen, was es bedeutet, ein digital verwalteter Bürger zu sein. Bitte beachten Sie: Beginn ist bereits um 18.00 Uhr!
Die COVID-19-Pandemie hat verdeutlicht, wie sehr die Medizin heutzutage nicht nur das individuelle, sondern auch das gesellschaftliche Leben bestimmt. Das Spektrum reicht von persönlichen Entscheidungen wie bei der Organspende bis zur staatlich verordneten Kontaktbeschränkung. In all diesen Fällen spielt die Wissenschaft eine wichtige Rolle - sowohl im Hinblick darauf, in welchem Maße sich der Einzelne oder die Öffentlichkeit davon leiten lassen soll, als auch darauf, was überhaupt als wissenschaftlich gelten kann. Der Vortrag bietet Orientierung für die sich daran entzündenden Debatten im Spannungsfeld von vermeintlicher Schul- und Alternativmedizin, Patient*innenautonomie und ärztlicher Bevormundung.
Unter Ministerin Annalena Baerbock hat sich die deutsche Außenpolitik neu aufgestellt. Die grüne Ressortchefin vertritt das Konzept einer werteorientierten, feministischen Außenpolitik. Wie sehr unterscheidet sich dies von früheren Ansätzen, und kann die Bundesregierung hier bereits Erfolge vorweisen? Wie verträgt sich das mit der Haltung gegenüber schwierigen Partnern wie den arabischen Golfmonarchien? Was heißt dies für die künftige Beziehung zu Russland und zu China? Ist es vielleicht nur gut gemeint, aber nicht gut durchdacht?
Das Auswärtige Amt bietet unter dem Titel "Townhall" Diskussionsabende zum Thema Außenpolitik an: Wie betrifft Außenpolitik uns in Deutschland und wie funktioniert Außenpolitik grundsätzlich? An diesem Abend wird ein Experte des Auswärtigen Amtes an der vhs zu Ihren Fragen auch in Bezug auf aktuelle Themen der Außenpolitik Stellung nehmen und mit Ihnen diskutieren. Gerne können Sie uns vorab schon Sie interessierende Themen mitteilen. Häufig uns mitgeteilte Themenwünsche werden wir in die Veranstaltung integrieren und auf unserer Webseite vorab bekannt geben www.vhs-erlangen.de.
Das politische System der USA und die Zukunft der Demokratie In seinem neuen Buch geht Stephan Bierling auf die parteipolitische Polarisierung, den Zustand der politischen Dauerkonfrontation und ihre Folgen in den USA ein. Herzliche Einladung zu Buchpräsentation und Gespräch über die US-Wahlen. Eine Veranstaltung der "Werkstatt Demokratie heute". In Kooperation mit bildung evangelisch in Erlangen und der katholischen Erwachsenenbildung
Mit dem „Tisch der Generationen“ als Dialogformat soll eine Weitergabe des Wissens, ein Transfer von Lebenserfahrung und Werten für Jugendliche und Heranwachsende angeboten werden. Ziel ist es, sich über Lebenserfahrungen im Bereich der Berufswahl, Lebensentscheidungen und die Entwicklung eines eigenen Wertekanons auszutauschen. Für die ältere Generation soll der geführte Dialog einen Zugang und Verständnis für Probleme, Wertvorstellung und Herausforderungen der heranwachsenden Generation bieten. Dadurch soll der besondere Wert von Gesprächen für die Entwicklung der gegenseitigen Wertschätzung erlebt werden. In Kooperation mit der KunstBauStelle e.V.
Für Humboldt ist Bildung die »Anregung aller Kräfte des Menschen, damit diese sich über die Aneignung der Welt entfalten und zu einer sich selbst bestimmenden Individualität und Persönlichkeit führen«. Hierzu gehört die akademische Freiheit als Freiheit in Forschung und Lehre und Freiheit von allem schulischen Zwang. Anhand von Textpassagen verschiedener Philosophen wollen wir uns in einer gemeinsamen Diskussion ein Verständnis von Bildung und deren Wert erarbeiten.
Rousseau und Kant kritisieren das starre, auf Konformität ausgerichtete Bildungssystem ihrer Zeit und entwerfen alternative Ideen, die auf Erfahrung bzw. Urteilskraft, Charakterentwicklung und moralische Autonomie zielen. Die moderne (Montessori- und Waldorf-) Pädagogik hat Rousseaus Berücksichtigung der Individualität des Einzelnen und der verschiedenen Lebensalter aufgenommen, und auch Kants Ideal der Aufklärung prägt bis heute unsere Vorstellungen von Bildung.
Geschichte der Philosophie
Der Philosoph Dr. Michael Zimmermann spannt in mehreren Semestern den Bogen von der Antike bis ins 20. Jahrhundert. Die historische Aula der Volkshochschule schafft den inspirierenden Rahmen.
Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch? In diesen vier Grundfragen formulierte Immanuel Kant das philosophische Projekt und er markierte durch seine wegweisenden Antworten eine kopernikanische Wende in der Philosophiegeschichte. In der Neuzeit wird der aufgeklärte Mensch sich selbst in neuer Weise bewusst: Er durchdringt, dass er die Maßstäbe für die Erkenntnis, für die Moral und für die Gestaltung seines Gemeinwesens (nur) im Rückgang auf sich selbst (und nicht auf Autoritäten) finden und bestimmen kann.
In diesem Semester werden in Grundzügen vorgestellt: N. Machiavelli, T. Morus, R. Descartes, J. Locke, D. Hume, I. Kant und J.-J. Rousseau.
Wenn es um das Thema Lebensmittelverschwendung geht, wird die Verantwortung oft auf die Privathaushalte geschoben. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich aber: Ressourcenverschwendung beginnt schon auf dem Acker und zieht sich durch alle Teile der Versorgungskette. An diesem Abend geht es nicht nur um die Frage: Was können einzelne Verbrauchende tun, sondern auch: Wie kann Nachhaltigkeit auf gesamtgesellschaftlicher Ebene funktionieren? Johanna Wiglinghoff praktiziert mit der "Teilerei" in Erlangen innovative und ressourcenschonende Lebensmittelversorgung. In ihrem informativen Vortrag legt sie den Fokus vor allem auf das Mitmachen und Mitreden. Eine Kooperation mit ZSL e.V. und wabene im Rahmen von Gemeinsam ERlangen – Bildung für Inklusion
Adila Eugenia Brindel vom Institut für Geograpie der FAU Erlangen spricht über Prozesse digitaler Transformation im globalen Süden (Brasilien) und untersucht, wie diese Fragen der Geschlechtergerechtigkeit beeinflussen. Die Überschneidungen von feministischen Perspektiven und Digitalisierung in Brasilien, sowie die Ungleichheiten zwischen dem globalen Süden und Norden, werden aus einer dekolonialen Perspektive kritisch beleuchtet. In Kooperation mit dem Institut für Geographie der FAU
Heute gibt es viele nachhaltige und oft auch kostengünstige Alternativen zum üblichen Konsum rund um Weihnachten zu entdecken. Und es gibt Infos, warum diese Alternativen für uns alle positiv sind. Es geht um Kerzen, Geschenke und Geschenkpapier, Weihnachtsbaum, kulinarische Köstlichkeiten in der Advents-und Weihnachtszeit und vieles mehr. Wer möchte, kann sich bei der Upcycling-Station kreativ betätigen. In Kooperation mit dem Kulturpunkt Bruck
Trotz Warnungen von Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen bleibt das politische Handeln in puncto Klimakrise weltweit unzureichend. Doch welche Interessen sprechen gegen die Forderungen der globalen Klimabewegung(en)? Und wie sind die Lösungsansätze im Kontext von UN-Klimakonferenzen hinsichtlich Klimagerechtigkeit zu bewerten? Damit beschäftigt sich Judith Neumann in ihrem Buch "Wo bleibt die Klimagerechtigkeit?" (erschienen im oekom Verlag, 2023).
Steckersolargeräte - auch Balkonkraftwerke - bieten die wohl einfachste Art Solarstrom zu produzieren. Ohne größere Investitionen und auch als Laie lässt sich ein Steckersolargerät auf dem Balkon, der Garage oder auf der Terrasse installieren. Ist der Stecker eingesteckt, kann man den eigenen Storm direkt im Haushalt verbrauchen und Stromkosten einsparen. So können Sie einen Teil Ihres Stroms umweltfreundlich selbst erzeugen. Nico Röttcher von Stecker-SolÆR widmet sich in seinem Vortrag dem Einstieg in das Thema und der Lösung konkreter Umsetzungsfragen .
Im Rahmen von „Klamotte“, dem Kleidertausch-Event im Kulturpunkt Bruck, begeben wir uns auf Spurensuche ins Reich der Mode. Wie wird unsere Mode produziert? Was bedeutet das für die Umwelt und für die Menschen, die an der Produktion beteiligt sind? Wie kann man den Spaß an der Mode behalten und den Planeten schützen? Und was brauchen die Menschen, die unsere Mode herstellen? Es gibt Filmclips zum Thema, ein interaktives Quiz und anschließend die Möglichkeit zum Kleidertausch.
Fledermäuse und Flughunde stellen zusammen rund ein Fünftel aller Säugetierarten und sind nahezu weltweit verbreitet. Obwohl sie mitten unter uns leben, werden sie aufgrund ihrer versteckten nächtlichen Lebensweise von vielen Menschen kaum wahrgenommen. In die Presse schafften sie es zuletzt vermehrt, als ein Schuldiger für die Corona-Pandemie gesucht wurde. Fledermäuse sind jedoch nicht nur extrem nützlich und genießen einen strengen Schutz. Sie sind auch faszinierende Tiere, die nicht nur die Echoortung beherrschen und kopfüber abhängen, sondern auch sonst jede Menge an Überraschungen parat halten. Der Vortrag möchte diese Faszination mit vielen Infos, Bildern und Videos vermitteln. In Kooperation mit dem Landesbund für Vogelschutz