Geschichte
Wir bieten attraktive Zugänge zur Beschäftigung mit (inter-)nationaler und regionaler Vergangenheit. Zusammen mit Experten und fachnahen Einrichtungen ... mehr lesen
Wir bieten attraktive Zugänge zur Beschäftigung mit (inter-)nationaler und regionaler Vergangenheit. Zusammen mit Experten und fachnahen Einrichtungen setzen wir uns mit der Geschichte bayerischer Städte und Regionen auseinander. In Kooperation mit Gedenkstätten und geschichtspädagogischen Institutionen entwickeln wir insbesondere zu Fragen der Menschenrechte Bildungsangebote. Viel Freude beim Entdecken!
Aus den Wirren des Bürgerkriegs nach der Ermordung Caesars 44 v. Chr. geht dessen Adoptivsohn Octavian als Sieger hervor. Nominell princeps inter pares, "Erster unter Gleichen", begründet er de facto die römische Kaiserzeit, den sogenannten Prinzipat. Mit politischem Kalkül und einer Ideologie basierend auf seiner göttlichen Abstammung und einer sittlichen Erneuerung in Rom etabliert er nach eigenem Zeugnis dauerhaften Frieden im römischen Reich und verwandelt Rom, eine Stadt aus Ziegeln, in eine Stadt aus Marmor.
Die in nur 34 von den über 1000 Jahren dokumentierter Stadtgeschichte geprägten Erlanger Münzen sind ein bleibendes Zeugnis einer umfangreichen Münztätigkeit in einer damals eher unscheinbaren Kleinstadt, die es aber auf numismatischem Gebiet dennoch zu einer gewissen Bedeutung gebracht hat. Dabei stand die Münzstätte Erlangen wegen ihrer räumlichen Nähe in heftiger Konkurrenz zur Nürnberger Münze, was zwangsläufig zu entsprechenden Verwicklungen geführt hat. Ihre Glanzzeit erlebte sie unter dem kriegerischen Markgraf Albrecht d.J. (Alcibiades) zu Kulmbach von 1548-1550 und nochmals 1553.
Im Jahr 1706 brannte die Altstadt Erlangen nahezu vollständig ab. Was die Verheerungen des Dreißigjährigen Krieges überstanden hatte, wurde nun zerstört – auch die Dokumente aus der mittelalterlichen Geschichte des Ortes. Der Vortrag zeichnet schlaglichtartig nach, wie es Forschenden dennoch gelang und gelingt, die Geschichte Erlangens vor dem Stadtbrand zu ergründen. Welche Quellen stehen zur Verfügung? Wo lohnt es sich zu suchen? Und welche Fallstricke gilt es bei dieser Detektivarbeit zu meiden?
Der reich bebilderte Vortrag führt ins Erlangen des 18. Jahrhunderts. Zum einen fällt der Blick auf das glanzvolle höfische Leben rund um Schlossgarten, Orangerie und dem vor über 300 Jahren eröffneten „Hochfürstlichen Opern- und Komödienhaus“. Einen Kontrast hierzu bildete das Leben der einfachen Bürger. Fleißige Handwerker machten Erlangen zu einer barocken "Boomtown". Die Ansiedelung französischer Glaubensflüchtlinge erwies sich als Erfolgstory und prägt noch heute das Bild unserer Stadt.
Obwohl weit im Binnenland gelegen, war Erlangen tief in das System der globalen Ausbeutung eingebunden. Hiesige Forscher wie der Botaniker C. F. Martius erkundeten ferne Kontinente. Erlanger Soldaten, darunter Franz Xaver Epp, der in der NS-Zeit als Führer des Reichskolonialbundes Karriere machte, zogen in die Kolonialkriege jener Zeit. Aus den Kolonien flossen Rohstoffe wie Baumwolle und Elfenbein in die Erlanger Fabriken. Und die Erlanger waren erfreut über das bunte Angebot in den vielen Kolonialwarenläden. Noch heute erinnern zahlreiche Hinterlassenschaften an die koloniale Vergangenheit der Hugenottenstadt.
In einem fränkischen Dorf steht ein Brunnen, der „Türkenbrunnen“ genannt wird, in einem anderen hängt das Ölgemälde von einer „Türkentaufe“. In einem oberfränkischen Schloss sehen wir Porträts von zwei Türken, die als Gefangene aus den Türkenkriegen „mitgebracht“ wurden. Bei Ansbach erinnert ein Grabstein an Carolus Osman, gebürtiger Bürger Konstantinopels. Der Vortrag berichtet über Spuren von Türken - oder besser Osmanen, die aus den Türkenkriegen im 17. Jahrhundert nach Franken verschleppt wurden.
Die Erlanger Freimaurerloge "Libanon zu den 3 Cedern" wurde 1757 gegründet und ist somit eine der ältesten Vereinigungen in Erlangen. Sie kann auf über 260 Jahre nahezu ununterbrochene Tätigkeit zurückblicken. Bei dieser Führung durch das Logenhaus erfahren Sie, was Sie schon immer über die Freimaurerei wissen wollten: Was sind ihre geschichtlichen Ursprünge? Was sind die Grundideen? Wer sind die Freimaurer und was sind ihre Ziele? Treffpunkt: Erlanger Logenhaus, Universitätsstraße 25 In Kooperation mit der Freimaurerloge Libanon zu den 3 Cedern Erlangen
Die Journalistin und Publizistin Louise Otto (1819 bis 1895), Tochter aus großbürgerlichem Haus, emanzipierte sich schon früh – vielen Widerständen zum Trotz. Sie verfasste kritische Schriften, setzte sich für die Rechte von Arbeitnehmerinnen und das Wahlrecht ein – und hoffte, dass die 1848er Revolution endlich Demokratie und das Ende der Klassengesellschaft bringen würde. Bestseller-Autorin Dr. Tanja Kinkel hat Louise Otto zur zentralen Figur in ihrem historischen Roman "Im Wind der Freiheit" gemacht. In ihrem Vortrag spricht sie über Leben und Werk der Frauenrechtlerin und liest auch aus ihrem Buch.
Seltene Einblicke in die sonst verschlossenen Magazine des Stadtarchivs gewährt diese Führung: Das Archiv ist Gedächtnis der Stadt und Ansprechpartner zu allen Fragen der Stadtgeschichte. Hier werden alle Unterlagen der Stadtverwaltung aufbewahrt, die historisch oder rechtlich bedeutsam sind. Darüber hinaus sammelt das Stadtarchiv viele weitere Zeugnisse zur Stadtgeschichte wie Vereins- und Firmenarchive, Nachlässe und Sammlungen von Privatpersonen. Der Leiter des Stadtarchivs informiert über die Arbeit eines Archivs und zeigt Originaldokumente aus mehreren Jahrhunderten Erlanger Stadtgeschichte. In Kooperation mit dem Stadtarchiv Erlangen
Siehe Ausschreibung des Kurses 25W201021
In den Unterlagen der Eltern finden sich alte Dokumente und Fotos. Wer sind diese Personen? Wie sind sie mit mir verwandt? Sie möchten mehr erfahren, wissen aber nicht so recht, wie man beginnen soll? Der Vortrag beschreibt die ersten Schritte und stellt Ihnen die wichtigsten Hilfsmittel vor. Mit der Familiengeschichtsforschung beginnt eine faszinierende Reise in die Vergangenheit der eigenen Familie. Auch werden einige für Einsteiger wichtige Datenbanken vorgestellt, mit denen dann zuhause selber recherchiert werden kann.
Die vielen Waldgebiete im Norden Bayerns haben sich im Laufe der Jahrhunderte ständig verändert. Ihre vielfältige, unterschiedliche Nutzung, ließ einmalige Kulturlandschaften entstehen. Ob Spessart, Rhön oder Steigerwald: jedes Gebiet hat bis heute seinen ganz eigenen Charakter. Eine Reise führt uns tief in unsere Wälder und ihre Geschichte(n). Dieser Vortrag ist eine zweiteilige Veranstaltung.
Wie lebte es sich in Erlangen in den Jahren 1933 bis 1945? Der Alltag wurde politisiert durch die Einbindung Einzelner in die "Volksgemeinschaft". Antisemitismus und Bücherverbrennung warfen ihre Schatten auf eine Stadt, die mit Kriegsausbruch an der "Heimatfront" lag. Eine besondere Rolle spielte die Universität: Rassenforschung und Zwangssterilisierungen sind nur zwei Beispiele hierfür. Der Bogen unseres Rundgangs spannt sich von den letzten Wahlen in der Weimarer Republik bis zum Kriegsende und zur Entnazifizierung. Treffpunkt: Ecke Hauptstraße / Südliche Stadtmauerstraße
Zwischen 1940 und 1945 wurden ca. 2000 Patient*innen der Erlanger Heil- und Pflegeanstalt Opfer der NS-„Euthanasie“. Das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Anstaltsdirektor Dr. Wilhelm Einsle endete jedoch mit Freispruch. Der Referent zeigt auf, inwieweit Einsles Rechtfertigungsstrategie ein Täuschungsmanöver war. Er untersucht dabei nicht nur dessen Biographie, sondern auch die Abläufe der „Euthanasie“-Maßnahmen und den Anstaltsbetrieb.
Schriftstellerinnen, Lyrikerinnen, Essayistinnen – in dem frauenfeindlichen Weltbild der Nationalsozialisten kamen solche Frauen nicht vor. Dennoch wurden viele ihrer Bücher verbrannt, so die Schriften politischer Gegnerinnen, wie Maria Leitner, und die belletristischen Werke einer jungen „weiblichen Moderne", die vom Typus der „Neuen Frau“ schrieben und auf dem Buchmarkt der 1920/30er Jahre Erfolge feierten. Von den Nazis wurden ihre Werke abfällig als „Asphaltliteratur“ diffamiert und unter das „Buchverbot“ gestellt. Die Werke dieser schreibenden Frauen besitzen noch heute eine faszinierende sprachliche Ausdruckskraft sowie einen hohen Aussagewert für die Geschichte von Frauen zwischen Widerstand und Verfolgung.
Der Film von Hermann Weiskopf zeigt eindrucksvoll Leben und Leiden des österreichischen Priesters Otto Neururer, der im Konzentrationslager Buchenwald auf Grund seiner Priestertätigkeiten ermordet wurde. Obwohl es im KZ strengstens verboten war, seelsorgerisch tätig zu sein, predigt Otto Neururer heimlich und nimmt KZ-Häftlingen unerlaubt die Beichte ab. Neururer war der erste Priester Österreichs, der in einem Konzentrationslager durch die Nationalsozialisten ermordet wurde.1996 wurde Otto Neururer von Papst Johannes Paul II. als Märtyrer seliggesprochen. Eine Kooperation mit BildungEvangelisch und der keb MittenInFranken
Überraschenderweise wurden auf dem Nürnberger Westfriedhof mehrere hundert Urnen mit sterblichen Überresten von Opfern der Gasmordanstalten der „Aktion T4“ bestattet, darunter mindestens 115 Opfer aus der Heil- und Pflegeanstalt Erlangen. Der Vortrag informiert über die neuesten Forschungen zu diesem Thema und regt zur Auseinandersetzung über den Erinnerungswert verschiedener Orte zum Thema der NS-„Euthanasie“ in Mittelfranken an. In Kooperation mit den mittelfränkischen Volkshochschulen
In Hersbruck befand sich von Juli 1944 bis April 1945 das zweitgrößte Außenlager des Konzentrationslagers Flossenbürg. Neben der Geschichte des Lagers und seiner Topographie werden bei der Exkursion der Dokumentationsort sowie der Eingang zu einem Doggerstollen aufgesucht. Treffpunkt: Hersbruck, Finanzamt, Amberger Str. 76, Parkplatz In Kooperation mit den mittelfränkischen Volkshochschulen
Die nördliche Lillinger Höhe, dort wo die Fränkische Schweiz aufhört und die Hersbrucker Alb anfängt, liegt erhaben sprichwörtlich dazwischen und ist schon deshalb ein besonderer Ort. Die Natur ist vielfältig und abwechslungsreich, das Licht wechselt ständig und die Fernblicke sind spektakulär. Ebenso die historischen Schätze, die hier schlummern. Ein Rundweg, 12 km, mit Einkehrmöglichkeit (Bitte bei Anmeldung angeben, ob eine Einkehr gewünscht ist) Treffpunkt: Am Flugplatz Lauf-Lillinghof
„Aus den schwerelosen Jugendjahren kommend, bedeutete diese Katastrophe des Krieges den Einsturz meines Weltbildes. Ich übersah die Folgen für die Menschheit und litt sehr unter dem munteren Aufbruch meiner Umwelt in den Krieg.“ Hannah Höch lernte im Ersten Weltkrieg den Künstler und Literaten Raoul Hausmann kennen, mit dem sie eine dramatische Beziehung verband. Mit Riesenschritten entwickelte sich Höch zu einer vielseitigen Künstlerin, die mit der neu entwickelten Kunstform Fotocollage auf groteske und spielerische Weise politisch Position bezog: gegen Nationalismus, Militarismus und Krieg. Als Vertreterin der antibürgerlichen Dada-Bewegung wirkte sie an provokanten Dada-Abenden mit, ausgerüstet mit Topfdeckeln und Kinderknarren, gegen den Krieg. Nach der Trennung von Hausmann begann sie eine inspirierende Beziehung zur Schriftstellerin Til Brugman, deren beißender Spott bekannt war. In der NS-Zeit wurden Höchs Bilder als „entartete Kunst“ diffamiert; sie erhielt Ausstellungsverbot. Erst in den 1960er-Jahren wurde ihr Schaffen wieder anerkannt und gewürdigt. In Kooperation mit dem Frauenzentrum Erlangen
Da geht mir doch der Hut hoch! Jetzt sitze ich aber ordentlich in der Tinte! Wir verwenden sie dauernd und stetig. Doch was hat es den geflügelten Wörtern auf sich? Das entdecken wir „en passant“ beim Gang durch das Museum. Neulinge werden überrascht sein, wie viele bekannte Ausdrücke mit der Erlanger Geschichte und dem Museum in Verbindung gebracht werden können. Und Museumsbesucher, die das Haus bereits „wie ihre eigene Westentasche“ kennen, werden noch viele neue Entdeckungen machen. Treffpunkt: Foyer Kosten: 6,50 Euro sind an der Museumskasse zu bezahlen
Eine Ära geht zu Ende. Mit dieser letzten Tagesfahrt verabschiedet sich Joachim Reinwald nach über 30 Jahren als Reiseleiter in den Ruhestand. Begleiten Sie ihn ins Altmühltal und lernen Sie interessante Facetten der fränkisch-bayerischen Umgebung kennen. Stationen: 1. malerisches Greding: Kirchenburg und Karner (mittelalterliches Beinhaus) 2. Pfünz: Das rekonstruierte Römische Kastell am Limes ermöglicht Einblick in das Leben und die Baukunst der Römer. 3. Eichstätt: Kleinod des Mittelalters und Barocks Nach der Mittagseinkehr entdecken wir den neu renovierten Dom, die Sommerresidenz der Bischöfe, das Heilige Grab und die charmanten Altstadtgassen. Zum Abschluss besuchen wir 4. die Romanische Klosterkirche Rebdorf. Ein abwechslungsreicher Tag voller Geschichte und Erinnerungen erwartet Sie! Veranstalter: Schielein-Reisen Abfahrt: 7.30 Uhr in Erlangen (Busbahnhof Innenstadt) Rückkehr voraussichtlich gegen 19.30 Uhr in Erlangen. In Kooperation mit der vhs Fürth