Kunstgeschichte und moderne Kunst
In dieser Rubrik finden Freund*innen der Kunst unsere aktuellen Vortrags-Angebote.
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Der sich konsequent an der Antike orientierende Baumeister und Kunsttheoretiker hatte mit der Ummantelung des Rathauses von Vicenza den großen Durchbruch. Seine zahlreichen Stadtpaläste und das erste nachantike Theater prägen noch heute maßgeblich das Erscheinungsbild seiner Wahlheimat. Er revolutionierte den Villenbau im Veneto und schuf maßgeschneiderte Lösungen für die Bedürfnisse der Auftraggeber. Mit seinen venezianischen Kirchen legte er einen Grundstein für die spätere Barockarchitektur.
Während der Salzburger Dom noch stark vom römischen Frühbarock beeinflusst ist, entwickelte Fischer von Erlach für seine Kirchen in Salzburg und Wien eine sehr eigene Formensprache. Der Erbauer der grandiosen Hofbibliothek und sein Zeitgenosse Lukas von Hildebrandt waren die Schöpfer einer Vielzahl herrschaftlicher Wiener Stadtpalais. Mit dem Belvedere setzte Hildebrandt neue Maßstäbe im europäischen Schlossbau. Majestätisch an der Donau liegen die prächtigen Barockstifte St. Florian und Melk.
Stift Haug und das Juliusspital in Würzburg des Oberitaliener Antonio Petrini waren die ersten Barockbauten in Franken. In der Folgezeit prägten die zahlreichen Mitglieder der Baumeisterfamilie Dientzenhofer das architektonische Schaffen in der Region, allen voran Johann Dientzenhofer mit seinen wegweisenden Bauten in Banz und Pommersfelden. Unter dem genialen Balthasar Neumann erreichte der Barock mit der Würzburger Residenz und Kirchen wie Vierzehnheiligen oder Neresheim seine Vollendung.
LGBTI* steht für Lesbisch, Schwul (Gay), Bisexuell, Transsexuell/Transgender, Intersexuell, sowie alle anderen Spielarten der sexuellen und geschlechtlichen Identität (*). Nach dem kunsthistorischen Überblick, der im Videovortrag "Was ist eigentlich Queer Art?" von 2020 und dem Vortrag "Queer Art, die Zweite" von 2022 entwickelt wurde, stellt der dritte Teil nun die umfangreiche, aus dem Thema entstandene Publikation vor, die der Autor Marian Wild gemeinsam mit vielen Akteur*innen aus der queeren Community am Nürnberger Institut für moderne Kunst im Rahmen des Heinz-Neidel-Forschungsstipendiums realisiert hat. Bei dem Online-Vortrag werden einige Kapitel aus dem Buch vom Autoren selbst gelesen und die eingebundenen Kunstwerke als reichhaltige Bildpräsentation dargeboten. Es wird um Fabelwesen und Schrankwände gehen, um Camp und die Zahnfee.
Anlässlich der Landesausstellung in Konstanz schauen auch wir auf die Geschichte der Klosterinsel Reichenau, deren Anfänge in die karolingische Zeit zurückreichen; mit so wirkmächtigen Persönlichkeiten wie Walafried Strabo, später im 11. Jahrhundert Herman Contractus. Die Missionstätigkeiten, die Beschäftigungen mit dem Gedeihen eines Klosters in praktischer Art, die "wissenschaftliche" Arbeit, die Vernetzung der Klöster weit über die Insel hinaus und in politische Belange hinein, die Wissensvermittlung, die Hervorbringungen des Skriptoriums sind die Themen, die wir näher betrachten wollen. Die Kirchenbauten und ihre Ausstattungen (besonders der Freskenzyklus in Sankt Georg) sowie opulente illuminierte Handschriften veranschaulichen die ergiebige Kulturgeschichte und werden in diesem Vortrag beleuchtet.
Weit über seine kunsthistorische Bedeutung hinaus, wurde der Begriff "Neue Sachlichkeit", den der junge Mannheimer Kunsthalle-Direktor Gustav F. Hartlaub 1925 mit seiner legendären Ausstellung prägte, zum Synonym für den kulturellen Aufbruch der 1920er Jahre – und zugleich für die in Kunst, Architektur und Literatur zu beobachtende Rationalität und sachliche Präzision. Diese Sachlichkeit kann als Reaktion auf die großen politischen und sozialen Umwälzungen dieses Jahrzehnts nach dem ersten Weltkrieg gelten. Hundert Jahre später widmet die Kunsthalle Mannheim dem Phänomen "Neue Sachlichkeit" eine große Ausstellung, welche die damalige Leistung würdigt, aber auch kritisch hinterfragt und ergänzt, vor allem um das Schaffen von Künstlerinnen, war doch in der Ausstellung von 1925 noch keine einzige Frau (!) vertreten. Mit der Ausstellung charakterisierte Hartlaub die aktuelle, am Gegenstand orientierte Bewegung der deutschen Nachkriegskunst "seit dem Expressionismus" (so der Untertitel). Der Kunsthalle-Direktor unterschied zwei Flügel: eine konservative, an Renaissance, Klassizismus orientierte Malerei (z.B. Georg Schrimpf) und eine veristisch-sozialkritische Richtung (z.B. Otto Dix, Christian Schad). Wir besprechen im Vortrag bedeutsame Werke in der Ausstellung, lernen auch die Künstlerinnen der Neuen Sachlichkeit kennen und beschäftigen uns mit Themen wie z.B. der androgynen Frau und den vergnügungssüchtigen "roaring twenties"
Amely Deiss, Leiterin des Kunstpalais, führt Sie durch die aktuellen Ausstellungen von Zohar Fraiman und anderen. Dabei erfahren Sie neben vielfältigen Einblicken zu den Werken der Künstler*innen auch spannende Details zur Ausstellungskonzeption, Organisation und Umsetzung. Kosten 9 Euro, ermäßigt 6 Euro (Zahlung vor Ort)