Kunstgeschichte und moderne Kunst
In dieser Rubrik finden Freund*innen der Kunst unsere aktuellen Vortrags-Angebote.
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Bilderserien, Gemäldezyklen und Figurenreihen erzählen uns Schritt für Schritt vielteilige Geschichten, schildern uns verständlich komplexe Zusammenhänge. Wir beschäftigen uns mit großartigen mehrteiligen Meisterwerken und ihren genialen Erfinder*innen: Tugend- und Laster-Figuren des Mittelalters, Giotto und seine Franziskuslegende in Padua und Assisi, die Pariser Einhorn-Tapisserien, der Medici-Zyklus von Peter Paul Rubens im Louvre, die griechischen Landschaftsbilder von Carl Rottmann für die Münchner Residenz, Claude Monets Ansichten der Kathedrale in Rouen, Vincent van Goghs Sonnenblumen, die Star-Porträts von Andy Warhol, der Helden-Zyklus von Georg Baselitz, Markus Lüpertz mit seinen Helm- und Donald-Duck-Serien, die Porträt- und Dokumentations-Serien von Barbara Klemm.
1874 organisieren Claude Monet, Pierre-Auguste Renoir und Edgar Degas ihre erste Ausstellung impressionistischer Gemälde. Sie schildern ihre Eindrücke, Impressionen, von im Licht flirrenden Landschaften und vom quirligen Großstadtleben. Gustave Caillebotte und Berthe Morisot schließen sich der Gruppe an. Die Kritiker verunglimpfen den revolutionären Malstil als Schmiererei, aber sein Erfolg ist nicht aufzuhalten. Wir feiern 150 Jahre große Meisterwerke der Moderne.
Seit der berühmte Kunsttheoretiker Leon Battista Alberti im 15. Jahrhundert als einer der Ersten eine Gliederung der Malerei nach Motiven vorgenommen hatte, entwickelte und etablierte sich dieses System stetig. Ab dem 17. Jahrhundert hat sich diese bis heute gebräuchliche Unterteilung in eine Hierarchie der Gattungen nach der "Würde" des Bildgegenstandes vom individuellen, in Interaktion begriffenen Menschen bis hinunter zur unbelebten Natur, fest verankert. Dieser Kurs möchte sowohl die einzelnen Gattungen erklären, eine Anleitung zum Betrachten und Erkennen liefern als auch einen umfangreichen Überblick über die Historien-, Porträt-, Genre-, Landschafts- und Stilllebenmalerei von ihren Anfängen im 15. bis ins 19. Jahrhundert geben.
Der sich konsequent an der Antike orientierende Baumeister und Kunsttheoretiker hatte mit der Ummantelung des Rathauses von Vicenza den großen Durchbruch. Seine zahlreichen Stadtpaläste und das erste nachantike Theater prägen noch heute maßgeblich das Erscheinungsbild seiner Wahlheimat. Er revolutionierte den Villenbau im Veneto und schuf maßgeschneiderte Lösungen für die Bedürfnisse der Auftraggeber. Mit seinen venezianischen Kirchen legte er einen Grundstein für die spätere Barockarchitektur.
Dank zahlreicher rivalisierender Adelsfamilien und neuer Ordenskongregationen wie Jesuiten, Theatiner und Oratorianer erfuhr das Bauwesen im Rom des 17. Jahrhunderts eine enorme Blüte. Bernini, Borromini und Pietro da Cortona wetteiferten um die Gunst der Auftraggeber und errichteten äußerst anspruchsvolle Bauten über häufig sehr komplexen Grundrissen. Bis heute faszinieren die majestätischen Paläste und grandiosen Kirchen mit ihren ondulierenden Fassaden und dynamischen Raumschöpfungen.
Während der Salzburger Dom noch stark vom römischen Frühbarock beeinflusst ist, entwickelte Fischer von Erlach für seine Kirchen in Salzburg und Wien eine sehr eigene Formensprache. Der Erbauer der grandiosen Hofbibliothek und sein Zeitgenosse Lukas von Hildebrandt waren die Schöpfer einer Vielzahl herrschaftlicher Wiener Stadtpalais. Mit dem Belvedere setzte Hildebrandt neue Maßstäbe im europäischen Schlossbau. Majestätisch an der Donau liegen die prächtigen Barockstifte St. Florian und Melk.
Stift Haug und das Juliusspital in Würzburg des Oberitaliener Antonio Petrini waren die ersten Barockbauten in Franken. In der Folgezeit prägten die zahlreichen Mitglieder der Baumeisterfamilie Dientzenhofer das architektonische Schaffen in der Region, allen voran Johann Dientzenhofer mit seinen wegweisenden Bauten in Banz und Pommersfelden. Unter dem genialen Balthasar Neumann erreichte der Barock mit der Würzburger Residenz und Kirchen wie Vierzehnheiligen oder Neresheim seine Vollendung.
LGBTI* steht für Lesbisch, Schwul (Gay), Bisexuell, Transsexuell/Transgender, Intersexuell, sowie alle anderen Spielarten der sexuellen und geschlechtlichen Identität (*). Nach dem kunsthistorischen Überblick, der im Videovortrag "Was ist eigentlich Queer Art?" von 2020 und dem Vortrag "Queer Art, die Zweite" von 2022 entwickelt wurde, stellt der dritte Teil nun die umfangreiche, aus dem Thema entstandene Publikation vor, die der Autor Marian Wild gemeinsam mit vielen Akteur*innen aus der queeren Community am Nürnberger Institut für moderne Kunst im Rahmen des Heinz-Neidel-Forschungsstipendiums realisiert hat. Bei dem Online-Vortrag werden einige Kapitel aus dem Buch vom Autoren selbst gelesen und die eingebundenen Kunstwerke als reichhaltige Bildpräsentation dargeboten. Es wird um Fabelwesen und Schrankwände gehen, um Camp und die Zahnfee.
Anlässlich der Landesausstellung in Konstanz schauen auch wir auf die Geschichte der Klosterinsel Reichenau, deren Anfänge in die karolingische Zeit zurückreichen; mit so wirkmächtigen Persönlichkeiten wie Walafried Strabo, später im 11. Jahrhundert Herman Contractus. Die Missionstätigkeiten, die Beschäftigungen mit dem Gedeihen eines Klosters in praktischer Art, die "wissenschaftliche" Arbeit, die Vernetzung der Klöster weit über die Insel hinaus und in politische Belange hinein, die Wissensvermittlung, die Hervorbringungen des Skriptoriums sind die Themen, die wir näher betrachten wollen. Die Kirchenbauten und ihre Ausstattungen (besonders der Freskenzyklus in Sankt Georg) sowie opulente illuminierte Handschriften veranschaulichen die ergiebige Kulturgeschichte und werden in diesem Vortrag beleuchtet.
Weit über seine kunsthistorische Bedeutung hinaus, wurde der Begriff "Neue Sachlichkeit", den der junge Mannheimer Kunsthalle-Direktor Gustav F. Hartlaub 1925 mit seiner legendären Ausstellung prägte, zum Synonym für den kulturellen Aufbruch der 1920er Jahre – und zugleich für die in Kunst, Architektur und Literatur zu beobachtende Rationalität und sachliche Präzision. Diese Sachlichkeit kann als Reaktion auf die großen politischen und sozialen Umwälzungen dieses Jahrzehnts nach dem ersten Weltkrieg gelten. Hundert Jahre später widmet die Kunsthalle Mannheim dem Phänomen "Neue Sachlichkeit" eine große Ausstellung, welche die damalige Leistung würdigt, aber auch kritisch hinterfragt und ergänzt, vor allem um das Schaffen von Künstlerinnen, war doch in der Ausstellung von 1925 noch keine einzige Frau (!) vertreten. Mit der Ausstellung charakterisierte Hartlaub die aktuelle, am Gegenstand orientierte Bewegung der deutschen Nachkriegskunst "seit dem Expressionismus" (so der Untertitel). Der Kunsthalle-Direktor unterschied zwei Flügel: eine konservative, an Renaissance, Klassizismus orientierte Malerei (z.B. Georg Schrimpf) und eine veristisch-sozialkritische Richtung (z.B. Otto Dix, Christian Schad). Wir besprechen im Vortrag bedeutsame Werke in der Ausstellung, lernen auch die Künstlerinnen der Neuen Sachlichkeit kennen und beschäftigen uns mit Themen wie z.B. der androgynen Frau und den vergnügungssüchtigen "roaring twenties"
Aus den Museen der Stadt Erlangen
Amely Deiss, Leiterin des Kunstpalais, führt Sie durch die Ausstellung von Juergen Teller "Where we come from". Dabei erfahren Sie neben vielfältigen Einblicken zu den Werken des Künstlers auch spannende Details zur Ausstellungskonzeption, Organisation und Umsetzung.
Kosten 9 Euro, ermäßigt 6 Euro (Zahlung vor Ort)
Amely Deiss, Leiterin des Kunstpalais, führt Sie durch die aktuellen Ausstellungen von Zohar Fraiman und anderen. Dabei erfahren Sie neben vielfältigen Einblicken zu den Werken der Künstler*innen auch spannende Details zur Ausstellungskonzeption, Organisation und Umsetzung. Kosten 9 Euro, ermäßigt 6 Euro (Zahlung vor Ort)
Die Ausstellung bringt Jubilar*innen des Jahres 2024 zusammen. Neben Gerhard Baumgärtel, Herbert Martius und Bernhard Postner, die in diesem Jahr einen runden Geburtstag gefeiert hätten, feiern wir auch andere Jubiläen: Birgitta Heyduck erhielt vor 20 Jahren den Otto Grau Kulturpreis, Sonja Grünbaum feiert 30 Jahre künstlerische Tätigkeit in Erlangen, Oskar J. Stanik (1921-1989) gründete vor 50 Jahren die ehemalige Galerie am Lorlebergplatz. Mit Werken aus der Sammlung des Kunstmuseums und besonderen Leihgaben entsteht eine vielfältige Gruppenausstellung.
Das Kunstmuseum Erlangen sammelt seit nunmehr 35 Jahren regionale Kunst aus Franken und der Oberpfalz. Im Depot eines Museums finden sich nach solch einem längeren Zeitraum des Sammelns zahlreiche Kunstwerke und Objekte – auch solche, die als Einzelstück oder Rarität nur selten in eine Ausstellung gelangen. Ihnen soll in dieser Ausstellung die große Bühne bereitet werden: zu sehen sein werden Malerei und Grafik, aber auch Teppich-, Glas- und Holzkunst und Keramik aus der Sammlung des Kunstmuseums Erlangen.
Nach einem langen Arbeitstag wieder entspannen und Kraft tanken? Das können sie bei einem Kunst-Workshop für Erwachsene, dem After Work(shop) im Kunstpalais. Hier haben Sie Gelegenheit sich kreativ auszuleben und interessante Hintergrundinfos zur aktuellen Ausstellung zu erfahren. Jasmin Stadler, ausgebildete Fotografin und Kunstvermittlerin im Kunstpalais, führt sie durch die Fotografie Ausstellung von Juergen Teller. Im Anschluss haben sie die Möglichkeit unter fachkundiger Anleitung im Museumsatelier verschiedene fotografische Techniken auszutesten. Es sind keine Vorkenntnisse nötig. Hinweis für alle, die bereits den After Work(shop) am 20. Juni besucht haben: Wir bearbeiten ein neues Thema, es lohnt sich, noch einmal mitzumachen! Kosten 12 Euro (Zahlung vor Ort)
Diane Arbus, eine der einflussreichsten Porträt-Fotografinnen des 20. Jahrhunderts, interessierte sich in ihrer Arbeit für Menschen aus allen sozialen Schichten mit dem Ziel, deren Identität zum Vorschein zu bringen. Sie war besonders sensibel für die Diskrepanz zwischen der Selbstdarstellung und der Fremdwahrnehmung des Einzelnen. Mit ihrer Kamera hielt sie intime Momente fest und erlaubte es ihren besonderen Modellen, sich so zu präsentieren, wie sie es gerne wollten. Der Online-Vortrag widmet sich der Betrachtung von Leben und Werk der Fotografin, befasst sich mit ihrem Einfluss sowie mit anhaltenden Kontroversen um die Darstellung von "ungewöhnlichen" Menschen. In Kooperation mit dem Frauenzentrum Erlangen
Henri Cartier-Bresson (1908-2004), das "Auge des Jahrhunderts", wird als beispielhaft für seine Fähigkeit benannt, den Augenblick festzuhalten. Nicht irgendeinen, sondern den "entscheidenden Augenblick", der die Essenz einer Situation abbildet. Die Vorstellung, dass die Wirklichkeit in einem einzigen Moment kulminiert und gute Fotograf*innen diesen erkennen und erfassen können, stammt aus der Zeit, als der Fotojournalismus einem Höhepunkt zustrebte. Cartier lehnte jede fotografische Inszenierung ab, er verzichtete auf Blitzlicht und wandte sich gegen einen Beschnitt der Bilder. Dennoch wirken seine Aufnahmen wie komponiert. Im Vortrag wird das fotografische Werk vorgestellt und der theoretische Hintergrund des "entscheidenden Augenblicks" diskutiert.