Gesellschaft
Der Programmbereich Gesellschaft versammelt Vorträge, Seminare, Workshops und Exkursionen zu verschiedenen gesellschaftlichen Themengebieten. Hier ... mehr lesen
Der Programmbereich Gesellschaft versammelt Vorträge, Seminare, Workshops und Exkursionen zu verschiedenen gesellschaftlichen Themengebieten. Hier finden Sie unser Angebot zu Geschichte, Politik, Zeitgeschehen, Philosophie, Nachhaltigkeit und auch zu pädagogischen Fragestellungen.
Insbesondere für Ältere, für junge Eltern, für Menschen mit Behinderungen und für solche, die sich ehrenamtlich engagieren, haben wir ein umfangreiches Bildungsangebot geplant.
Nutzen Sie für die gezielte Suche unsere Kategorien auf der linken Seite. Noch beginnende Einzelveranstaltungen finden Sie unter vhs-erlangen.de/einzelveranstaltungen oder stellen Sie die Schaltfläche auf "nur beginnende".
Diese Sprechstunde soll allen, die Fragen zu ihrem Handy haben, weiterhelfen. Es handelt sich nicht um einen Kurs. Die Sprechstunde findet nach Absprache im Willi-Treff, im Café Hergricht und in der Scheune statt.
“Qué sós, Nicaragua, para dolerme tanto?“ – "Was bist du Nicaragua, dass du mir solche Schmerzen bereitest?" Diese Frage stellt sich nicht nur Nicaraguas bekannteste Schriftstellerin Gioconda Belli in ihrem spanischen Exil. Diese Frage stellt sich die gesamte Nicaragua-Solidaritätsbewegung. Die sandinistische Revolution als einstiger Hoffnungsträger für Lateinamerika wurde zur Horrorvision. Die freie Presse existiert nicht mehr. Kritik ist bei hohen Strafen verboten. Die Gefängnisse sind voll. Hunderttausende Nicaraguaner*innen flohen ins Exil oder wurden zwangsexiliert. Darunter fast alle Journalist*innen, Schriftsteller*innen, Künstler*innen und Musiker*innen. Selbst die katholische Kirche, langjährige treue Bündnispartnerin, ist so gut wie mundtot gemacht, der Nuntius vertrieben. Wie konnte das geschehen? Die Nicaragua Chroniken geben vor allem jenen Nicaraguaner*innen eine Stimme, die derzeit nicht sprechen können oder dürfen. Konzept: Karin Gleixner. Es lesen der Schauspieler Thomas Witte und die Schauspielerin Christin Wehner. In Kooperation mit dem Büro für Chancengleichheit und Vielfalt/Internationale Beziehungen der Stadt Erlangen
Wussten Sie, dass Erlangens britische Partnerstadt Stoke-on-Trent das Herz der englischen Keramikindustrie ist, der Geburtsort von Popstar Robbie Williams – und aus sechs ehemals eigenständigen Gemeinden entstand? Zum 100. Geburtstag dieser Stadt, in der Industriegeschichte auf kreative Erneuerung trifft und die seit 35 Jahren partnerschaftlich mit Erlangen verbunden ist, laden wir Sie herzlich zu einem besonderen Abend ein. Gemeinsam blicken wir zurück auf die Entstehung und Entwicklung unserer Partnerschaft – mit Geschichten, Projekten und Begegnungen, die Menschen aus beiden Städten verbunden haben. Zugleich wollen wir nach vorne schauen: Was hält die Partnerschaft lebendig? Welche Themen verbinden unsere Städte? Welche Ideen haben Sie für neue Aktivitäten und Projekte? Lernen Sie Gründer*innen der Partnerschaft kennen, treffen Sie Engagierte aus Erlangen und Stoke-on-Trent – und bringen Sie Ihre Gedanken ein. Die Gäste aus Stoke-on-Trent sind per Online-Meeting zugeschaltet. Als Sprecher*innen begrüßen wir: Dr. Dietmar Hahlweg, Alt-Oberbürgermeister Erlangens und Mitbegründer der Städtepartnerschaft Joan Walley, ehemaliges Mitglied des britischen Parlaments und Ehrenbürgerin aus Stoke-on-Trent Moderation: Tom Nadin (Chamber of Commerce North Staffordshire) und Sabrina Zöller (Mitarbeiterin für Internationale Beziehungen der Stadt Erlangen und zuständig für die Städtepartnerschaft mit Stoke-on-Trent) Die Veranstaltung findet auf Englisch statt. In Kooperation mit dem Büro für Chancengleichheit und Vielfalt/Internationale Beziehungen der Stadt Erlangen
Die Shenzhen-begeisterte Fotokünstlerin Heike Hahn teilt in ihrem Bildervortrag ihre Erfahrungen und Erlebnisse von zwei Reisen nach China im Jahr 2024. Erstmals besuchte sie 2013 die Erlanger Partnerstadt Shenzhen im Rahmen eines Künstler*innenaustausches und entdeckte dabei ihre Begeisterung für die Megacity am Perlflussdelta und die Liebe zur chinesischen Kultur und Mentalität. Dieses Mal berichtet sie unter anderem von ihren Aufenthalten in den Provinzen Guizhou, Jiangsu und Jiangxi sowie den Städten Peking und Shenzhen. Dabei teilt sie Einblicke in ihren Alltag mit ihrer chinesischen Familie und ihren Freunden. Ihr Vortrag ermöglicht einen ungewöhnlichen Blick auf das Reich der Mitte. In Kooperation mit dem Büro für Chancengleichheit und Vielfalt/Internationale Beziehungen der Stadt Erlangen
Unsere Reise beginnt in Israel, wo wir die multikulturellen und religiös bedeutenden Städte Nazareth, Jerusalem und Bethlehem besuchen. Von dort geht es weiter an die marokkanische Atlantikküste, in die Hafenstadt Essaouira. Die Gassen, Märkte und das bunte Hafentreiben vermitteln das Gefühl, als sei hier die Zeit stehen geblieben. Ein Kontrast dazu bietet die beeindruckende Naturkulisse der USA: In den Nationalparks Arches und Capitol Reef entdecken wir eine bizarre, fast surreale Landschaft aus Fels und Weite. Zum Abschluss führt uns die Reise in den Oman. Im Geländewagen durchqueren wir das Land von Nord nach Süd – vorbei an wilden Gebirgszügen, ruhigen Oasen, endlosen Wüsten und abwechslungsreichen Küsten. Ein Land voller Kontraste und landschaftlicher Schönheit. Alle Filme sind mit Kommentar und Musik unterlegt.Zu den Beiträgen werden die Autor*innen eine kurze Einführung geben. Zwischen den Filmpausen besteht die Möglichkeit zu Fragen und zum Gespräch.
Ein Blick hinter die Fassaden – der Street-Fotograf Joerg Deisinger dokumentiert mit feinem Gespür für den Moment das Leben der Menschen in den Armenvierteln der thailändischen Hauptstadt Bangkok. Seine Bilder erzählen Geschichten, die kein Drehbuch schreiben könnte – ehrlich, direkt und voller Menschlichkeit. An diesem besonderen Abend präsentiert der Fotograf seine eindrucksvollsten Aufnahmen – viele davon wurden erstmals in seinem 2025 erschienenen Bildband veröffentlicht. Im Gespräch mit Reinhard Beer gibt er Einblicke in seine Arbeit, erzählt von Begegnungen, Schicksalen und der Kunst, mitten im Trubel das Unscheinbare sichtbar zu machen. Begleitet von einer Projektion seiner Werke entsteht ein lebendiger Dialog zwischen Bild und Wort – ein Abend, der berührt, bewegt und den Blick weitet. Joerg Deisinger, geboren 1966 in Nürnberg, lebt abwechselnd in Bangkok und Nürnberg. Nach einer weltweit erfolgreichen Karriere als Musiker der Rockband Bonfire konzentriert er sich seit 2008 voller Leidenschaft auf die People- und Street-Photography. Moderation: Reinhard Beer
Carolina Araújo (Gesang) und João Araújo (Gitarre und Gesang), bekannt als AraDuo und gebürtig aus Brasilien, würdigen mit einem Konzert die kulturellen Schätze der Caatinga, eines der faszinierendsten Biome Brasiliens. In ihrem Programm präsentieren sie zusammen mit Jamile do Carmo die wichtigsten musikalischen und poetischen Traditionen dieser Region. Im Mittelpunkt stehen die pulsierenden Rhythmen des Forró, darunter Xote und Baião, die durch Legenden wie Luiz Gonzaga, Dominguinhos und Jackson do Pandeiro geprägt wurden. Tauchen Sie ein in die kunstvolle Poesie der Repentistas, die mit ihrem improvisierten Gesang die Seele des Nordostens Brasiliens berühren. Zudem feiern wir mit der Autorin und Künstlerin Jamile do Carmo die lebendige Tradition der Cordel-Literatur mit Geschichten voller Humor, Weisheit und Fantasie. Diese Veranstaltung ist eine Hommage an die reiche Kultur und Erzähltradition der Caatinga und lädt ein, die Vielseitigkeit dieser Region musikalisch und literarisch zu entdecken.
This talk explores the evolving discourse on children’s rights in India, focusing on the tensions between protectionist policies and children’s lived realities. While global and national frameworks often portray childhood as a phase requiring safeguarding, such narratives can obscure the agency and resistance of children themselves. We will critically examine legal and political efforts—particularly the banning of child labour—and analyze why many of these interventions fail to address the complexities of children’s lives. By highlighting grassroots movements led by children, this talk sheds light on how young people in India navigate, challenge, and reshape the systems that govern them, asserting their rights as both children and workers.
Dienstag, 23. September 2025, Oliver Mayer-RüthSind die öffentlich-rechtlichen besser als die sozialen Medien? Immer mehr Menschen informieren sich primär über digitale Medien. Öffentlich-rechtliche Sender sehen sich deshalb gezwungen, Informationen auch in sozialen Medien zu verbreiten. Gleichzeitig wird immer deutlicher, dass die Macher sozialer Medien ganz unverhohlen politische Ziele verfolgen und so stark politisch unter Druck geraten, dass sie Algorithmen ideologisch programmieren. Was bedeutet das für Entscheidungsträger und Journalisten öffentlich-rechtlicher Medienhäuser? Und welchen Einfluss haben soziale Medien auf die Meinungsbildung, wenn herkömmliche Informationsquellen immer weniger genutzt werden. Dienstag, 30. September 2025, Tina HaaseMedien und Justiz: Freunde oder Feinde? Welche Rolle spielen die Medien für die Justiz? Können Justiz und Medien zusammenarbeiten? Was macht eine gute Gerichtsreportage aus? Welche presserechtlichen Möglichkeiten und Schranken bestehen? Die Pressesprecherin der Nürnberger Justiz gibt Einblicke in den Alltag der Medienarbeit bei Gericht, erläutert die Anforderungen und Hindernisse und lädt mit Blick auf die Veränderungen in der Medienwelt zur Diskussion ein. Dienstag, 7. Oktober 2025, Georg EscherWie neue Medien die Demokratie beschädigen Die Art, wie auf sozialen Plattformen Gegensätze aufeinanderprallen, führt nicht nur zur Verrohung des öffentlichen Diskurses, sondern hat auch massive Auswirkungen auf die Politik. Ohne Facebook oder X (früher Twitter) wäre Donald Trump nie ins Weiße Haus eingezogen, es hätte keinen Brexit gegeben, rechte Parteien in Deutschland und anderen europäischen Staaten hätten vermutlich nicht diese Reichweite erlangt. Die Zersplitterung der Medienwelt geht einher mit einer Fragmentierung in den Parlamenten. Welchen Medien kann man überhaupt noch trauen, gerade auch im Zeitalter von Künstlicher Intelligenz? Und wer sind die mächtigen Kräfte, die im Hintergrund die Mechanismen steuern? Dienstag, 14. Oktober 2025, Prof. Dr. Markus PaulBad News, Fake News und Social Media: Was Medien mit uns machen Sie begleiten uns von früh bis spät: Medien sind allgegenwärtig und haben einen enormen Einfluss auf unser Denken, unser Weltbild und unsere Psyche. Die Medienforschung befasst sich mit der Wirkung der Medien und beantwortet Fragen wie: Warum verbreiten sich Fake News so gut - selbst dann, wenn wir sie als solche erkannt haben? Warum setzen Medien oft auf negative Schlagzeilen, und warum springen wir auf diese an, obwohl sie uns ratlos machen und stressen können? Und wie sozial sind eigentlich die sozialen Medien? Dienstag, 21. Oktober 2025, Ute MöllerErfahrungen einer Journalistin als Redakteurin, Medienmacherin und Pressesprecherin Als Tageszeitungsredakteurin, Pressesprecherin für ein Ministerium und eine Landtagspolitikerin sowie als Herausgeberin eines Online-Magazins stellt die Journalistin dar, wie sie die Fülle und die Grenzen von politischer und medialer Macht aus drei unterschiedlichen Perspektiven erlebt hat. Dienstag, 28. Oktober 2025, Prof. Dr. Johanna LöchnerMachen digitale Medien die Jugend krank? Digitale Medien sind fester Bestandteil des Alltags von Kindern und Jugendlichen. Sie bieten Chancen für Bildung, soziale Vernetzung und kreative Entfaltung, stellen aber auch Herausforderungen für die psychische Gesundheit dar, verursacht durch exzessive Nutzung oder etwa Cybermobbing. Wissenschaftliche Studien zeigen positive und negative Effekte. Aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung zur Mediennutzung und psychischen Gesundheit junger Menschen werden vorgestellt sowie Risiko- und Schutzfaktoren beschrieben. Dienstag, 11. November 2025, Dr. Florian NicolaiStraftaten in den sozialen Medien Die Welt ist digital, auch die Straftaten werden es. Cyberkriminalität ist inzwischen allgegenwärtig, vielseitig und macht auch vor den sozialen Medien nicht halt: Hatespeech, die Aufforderung zu Straftaten, Cybermobbing und andere menschenverachtende Verhaltensweisen gehören zum Social-Media-Alltag. Häufig ist dabei unklar und rechtspolitisch umstritten, wann die Schwelle zur Strafbarkeit überschritten ist, etwa im Falle der Verbreitung von Fake News. Dienstag, 18. November 2025, Dr. Katharina LeyrerWie uns Suchmaschinen beeinflussen Gibt es Filterblasen wirklich? Welchen Einfluss haben Suchmaschinen darauf, welche Inhalte wir im Internet finden? Und was hat das alles mit Bibliotheken zu tun? In ihrem Buch „Selektion in Informationsintermediären. Ethische Perspektiven auf Suchmaschinen und Bibliotheken“ zeigt die Autorin und Buchwissenschaftlerin auf, wie Suchmaschinen und Bibliotheken gesellschaftliche Werte beeinflussen und wie sie so umgestaltet werden können, dass sie demokratische Ziele besser fördern. Dienstag, 25. November 2025, Harald BaumerHumor in der Politik: Gibt es ihn noch? Kriege, Zollstreit, Populismus: Wo man in der Politik auch hinblickt, ist die Lage sehr ernst. Gibt es heute noch irgendetwas zum Lachen? Humor und Politik haben jedenfalls eine lange gemeinsame Tradition. Das ist zum einen im Bundestag zu beobachten, aber auch in anderen politischen Gremien, wo so manch lustiger Schlagabtausch stattfindet. Aus Sicht eines Zeitungskorrespondenten, der seit 25 Jahren das bundespolitische Geschehen in Berlin beobachtet, sollen Beispiele verdeutlichen, dass dort nicht immer alles bierernst zugeht. Referent*innen: Harald Baumer, Hauptstadtkorrespondent Verlag Nürnberger Presse Georg Escher, freier Journalist Tina Haase, Richterin am Oberlandesgericht Nürnberg-Fürth, Justizpressesprecherin Dr. Katharina Leyrer, Institut für Buchwissenschaft, FAU Prof. Dr. Johanna Löchner, Institut für Psychologie, FAU Oliver Mayer-Rüth, Fernsehjournalist Bayerischer Rundfunk Ute Möller, freie Journalistin Dr. Florian Nicolai, Institut für Strafrecht, Strafprozessrecht, Kriminologie, FAU Prof. Dr. Markus Paul, Vizepräsident Hochschule Ansbach, Studiengang Ressortjournalismus Moderation: Dr. Susanne Stemmler, vhs Erlangen
Der Mythos um den Trojanischen Krieg, wie Homer ihn in der Ilias erzählt, gehört unauslöschlich zum kulturellen Erbe des Mittelmeerraums. Seit den Grabungen Heinrich Schliemanns gegen Ende des 19. Jahrhunderts wird um die Grenzen zwischen Mythos und Wirklichkeit gerungen. Der Vortrag beleuchtet den Mythenkreis um Troja und seine Helden, stellt die "Homerische Frage" nach dem Autor der beiden Epen Ilias und Odyssee und gibt Einblicke in die historischen Hintergründe.
Aus den Wirren des Bürgerkriegs nach der Ermordung Caesars 44 v. Chr. geht dessen Adoptivsohn Octavian als Sieger hervor. Nominell princeps inter pares, "Erster unter Gleichen", begründet er de facto die römische Kaiserzeit, den sogenannten Prinzipat. Mit politischem Kalkül und einer Ideologie basierend auf seiner göttlichen Abstammung und einer sittlichen Erneuerung in Rom etabliert er nach eigenem Zeugnis dauerhaften Frieden im römischen Reich und verwandelt Rom, eine Stadt aus Ziegeln, in eine Stadt aus Marmor.
Die in nur 34 von den über 1000 Jahren dokumentierter Stadtgeschichte geprägten Erlanger Münzen sind ein bleibendes Zeugnis einer umfangreichen Münztätigkeit in einer damals eher unscheinbaren Kleinstadt, die es aber auf numismatischem Gebiet dennoch zu einer gewissen Bedeutung gebracht hat. Dabei stand die Münzstätte Erlangen wegen ihrer räumlichen Nähe in heftiger Konkurrenz zur Nürnberger Münze, was zwangsläufig zu entsprechenden Verwicklungen geführt hat. Ihre Glanzzeit erlebte sie unter dem kriegerischen Markgraf Albrecht d.J. (Alcibiades) zu Kulmbach von 1548-1550 und nochmals 1553.
„Gott lacht nicht“ – diese Worte legt Umberto Eco in seinem Roman „Der Name der Rose“ dem Dogmatiker und Mörder Jorge von Burgos in den Mund. Und tatsächlich erscheint uns heute das Mittelalter als rigide, engstirnig und wissenschaftsfeindlich. Aber war es das? Anhand zentraler Fragen wollen wir zum Kern des mittelalterlichen Denkens vorstoßen: War das Mittelalter irrational? War das Mittelalter nur religiös? Wer waren die Ketzer? Gab es im Mittelalter Wissenschaft? Und so etwas wie eine „Aufklärung“?
Im Jahr 1706 brannte die Altstadt Erlangen nahezu vollständig ab. Was die Verheerungen des Dreißigjährigen Krieges überstanden hatte, wurde nun zerstört – auch die Dokumente aus der mittelalterlichen Geschichte des Ortes. Der Vortrag zeichnet schlaglichtartig nach, wie es Forschenden dennoch gelang und gelingt, die Geschichte Erlangens vor dem Stadtbrand zu ergründen. Welche Quellen stehen zur Verfügung? Wo lohnt es sich zu suchen? Und welche Fallstricke gilt es bei dieser Detektivarbeit zu meiden?
Leonardo da Vinci ging als einer der ersten und gleichzeitig genialsten Ingenieure in die Geschichte ein. Daneben war er Universalgenie, Künstler und Philosoph und repräsentierte das Wissen seiner Zeit. Es herrschten Krieg und Intrigen, gleichzeitig ist es eine Zeit der künstlerischen Blüte. Und mittendrin das Ausnahmetalent Leonardo da Vinci, der Maschinen erdenkt, die seiner Zeit weit voraus waren und Kunstwerke schafft, die bis heute faszinieren. In Kooperation mit der Seniorenquartiersarbeit Büchenbach und dem AWO Stadtteilprojekt Erlangen-Büchenbach
Der reich bebilderte Vortrag führt ins Erlangen des 18. Jahrhunderts. Zum einen fällt der Blick auf das glanzvolle höfische Leben rund um Schlossgarten, Orangerie und dem vor über 300 Jahren eröffneten „Hochfürstlichen Opern- und Komödienhaus“. Einen Kontrast hierzu bildete das Leben der einfachen Bürger. Fleißige Handwerker machten Erlangen zu einer barocken "Boomtown". Die Ansiedelung französischer Glaubensflüchtlinge erwies sich als Erfolgstory und prägt noch heute das Bild unserer Stadt.
Obwohl weit im Binnenland gelegen, war Erlangen tief in das System der globalen Ausbeutung eingebunden. Hiesige Forscher wie der Botaniker C. F. Martius erkundeten ferne Kontinente. Erlanger Soldaten, darunter Franz Xaver Epp, der in der NS-Zeit als Führer des Reichskolonialbundes Karriere machte, zogen in die Kolonialkriege jener Zeit. Aus den Kolonien flossen Rohstoffe wie Baumwolle und Elfenbein in die Erlanger Fabriken. Und die Erlanger waren erfreut über das bunte Angebot in den vielen Kolonialwarenläden. Noch heute erinnern zahlreiche Hinterlassenschaften an die koloniale Vergangenheit der Hugenottenstadt.
In einem fränkischen Dorf steht ein Brunnen, der „Türkenbrunnen“ genannt wird, in einem anderen hängt das Ölgemälde von einer „Türkentaufe“. In einem oberfränkischen Schloss sehen wir Porträts von zwei Türken, die als Gefangene aus den Türkenkriegen „mitgebracht“ wurden. Bei Ansbach erinnert ein Grabstein an Carolus Osman, gebürtiger Bürger Konstantinopels. Der Vortrag berichtet über Spuren von Türken - oder besser Osmanen, die aus den Türkenkriegen im 17. Jahrhundert nach Franken verschleppt wurden.
Die Erlanger Freimaurerloge "Libanon zu den 3 Cedern" wurde 1757 gegründet und ist somit eine der ältesten Vereinigungen in Erlangen. Sie kann auf über 260 Jahre nahezu ununterbrochene Tätigkeit zurückblicken. Bei dieser Führung durch das Logenhaus erfahren Sie, was Sie schon immer über die Freimaurerei wissen wollten: Was sind ihre geschichtlichen Ursprünge? Was sind die Grundideen? Wer sind die Freimaurer und was sind ihre Ziele? Treffpunkt: Erlanger Logenhaus, Universitätsstraße 25 In Kooperation mit der Freimaurerloge Libanon zu den 3 Cedern Erlangen
Die Journalistin und Publizistin Louise Otto (1819 bis 1895), Tochter aus großbürgerlichem Haus, emanzipierte sich schon früh – vielen Widerständen zum Trotz. Sie verfasste kritische Schriften, setzte sich für die Rechte von Arbeitnehmerinnen und das Wahlrecht ein – und hoffte, dass die 1848er Revolution endlich Demokratie und das Ende der Klassengesellschaft bringen würde. Bestseller-Autorin Dr. Tanja Kinkel hat Louise Otto zur zentralen Figur in ihrem historischen Roman "Im Wind der Freiheit" gemacht. In ihrem Vortrag spricht sie über Leben und Werk der Frauenrechtlerin und liest auch aus ihrem Buch.
Seltene Einblicke in die sonst verschlossenen Magazine des Stadtarchivs gewährt diese Führung: Das Archiv ist Gedächtnis der Stadt und Ansprechpartner zu allen Fragen der Stadtgeschichte. Hier werden alle Unterlagen der Stadtverwaltung aufbewahrt, die historisch oder rechtlich bedeutsam sind. Darüber hinaus sammelt das Stadtarchiv viele weitere Zeugnisse zur Stadtgeschichte wie Vereins- und Firmenarchive, Nachlässe und Sammlungen von Privatpersonen. Der Leiter des Stadtarchivs informiert über die Arbeit eines Archivs und zeigt Originaldokumente aus mehreren Jahrhunderten Erlanger Stadtgeschichte. In Kooperation mit dem Stadtarchiv Erlangen
Siehe Ausschreibung des Kurses 25W201021
In den Unterlagen der Eltern finden sich alte Dokumente und Fotos. Wer sind diese Personen? Wie sind sie mit mir verwandt? Sie möchten mehr erfahren, wissen aber nicht so recht, wie man beginnen soll? Der Vortrag beschreibt die ersten Schritte und stellt Ihnen die wichtigsten Hilfsmittel vor. Mit der Familiengeschichtsforschung beginnt eine faszinierende Reise in die Vergangenheit der eigenen Familie. Auch werden einige für Einsteiger wichtige Datenbanken vorgestellt, mit denen dann zuhause selber recherchiert werden kann.
Die vielen Waldgebiete im Norden Bayerns haben sich im Laufe der Jahrhunderte ständig verändert. Ihre vielfältige, unterschiedliche Nutzung, ließ einmalige Kulturlandschaften entstehen. Ob Spessart, Rhön oder Steigerwald: jedes Gebiet hat bis heute seinen ganz eigenen Charakter. Eine Reise führt uns tief in unsere Wälder und ihre Geschichte(n). Dieser Vortrag ist eine zweiteilige Veranstaltung.
Wie lebte es sich in Erlangen in den Jahren 1933 bis 1945? Der Alltag wurde politisiert durch die Einbindung Einzelner in die "Volksgemeinschaft". Antisemitismus und Bücherverbrennung warfen ihre Schatten auf eine Stadt, die mit Kriegsausbruch an der "Heimatfront" lag. Eine besondere Rolle spielte die Universität: Rassenforschung und Zwangssterilisierungen sind nur zwei Beispiele hierfür. Der Bogen unseres Rundgangs spannt sich von den letzten Wahlen in der Weimarer Republik bis zum Kriegsende und zur Entnazifizierung. Treffpunkt: Ecke Hauptstraße / Südliche Stadtmauerstraße
Zwischen 1940 und 1945 wurden ca. 2000 Patient*innen der Erlanger Heil- und Pflegeanstalt Opfer der NS-„Euthanasie“. Das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Anstaltsdirektor Dr. Wilhelm Einsle endete jedoch mit Freispruch. Der Referent zeigt auf, inwieweit Einsles Rechtfertigungsstrategie ein Täuschungsmanöver war. Er untersucht dabei nicht nur dessen Biographie, sondern auch die Abläufe der „Euthanasie“-Maßnahmen und den Anstaltsbetrieb.
Schriftstellerinnen, Lyrikerinnen, Essayistinnen – in dem frauenfeindlichen Weltbild der Nationalsozialisten kamen solche Frauen nicht vor. Dennoch wurden viele ihrer Bücher verbrannt, so die Schriften politischer Gegnerinnen, wie Maria Leitner, und die belletristischen Werke einer jungen „weiblichen Moderne", die vom Typus der „Neuen Frau“ schrieben und auf dem Buchmarkt der 1920/30er Jahre Erfolge feierten. Von den Nazis wurden ihre Werke abfällig als „Asphaltliteratur“ diffamiert und unter das „Buchverbot“ gestellt. Die Werke dieser schreibenden Frauen besitzen noch heute eine faszinierende sprachliche Ausdruckskraft sowie einen hohen Aussagewert für die Geschichte von Frauen zwischen Widerstand und Verfolgung.
Der Film von Hermann Weiskopf zeigt eindrucksvoll Leben und Leiden des österreichischen Priesters Otto Neururer, der im Konzentrationslager Buchenwald auf Grund seiner Priestertätigkeiten ermordet wurde. Obwohl es im KZ strengstens verboten war, seelsorgerisch tätig zu sein, predigt Otto Neururer heimlich und nimmt KZ-Häftlingen unerlaubt die Beichte ab. Neururer war der erste Priester Österreichs, der in einem Konzentrationslager durch die Nationalsozialisten ermordet wurde.1996 wurde Otto Neururer von Papst Johannes Paul II. als Märtyrer seliggesprochen. Eine Kooperation mit BildungEvangelisch und der keb MittenInFranken
Überraschenderweise wurden auf dem Nürnberger Westfriedhof mehrere hundert Urnen mit sterblichen Überresten von Opfern der Gasmordanstalten der „Aktion T4“ bestattet, darunter mindestens 115 Opfer aus der Heil- und Pflegeanstalt Erlangen. Der Vortrag informiert über die neuesten Forschungen zu diesem Thema und regt zur Auseinandersetzung über den Erinnerungswert verschiedener Orte zum Thema der NS-„Euthanasie“ in Mittelfranken an. In Kooperation mit den mittelfränkischen Volkshochschulen
Die Tagesfahrt gewährt Einblicke in die ungewöhnliche Geschichte der jüdischen Gemeinde in Floß mit einer Besichtigung des ehemaligen jüdischen Wohnquartiers und der Synagoge, welche auch eine Ausstellung zur Geschichte der Juden in Floß beherbergt. Der zweite Teil des Besuchs wird einen thematischen Rundgang zu den jüdischen Häftlingen im KZ Flossenbürg und zu den jüdischen Erinnerungsorten und ihrer Entstehung in der Gedenkstätte zum Inhalt haben. Ebenso wird an Dietrich Bonhoeffer erinnert, dessen Hinrichtung sich 2025 im KZ Flossenbürg zum 80. Mal jährt. Abfahrt: 7.45 Uhr: Nürnberg, Langwasser Süd, P&R Parkplatz, Glogauer Straße, an der U-Bahnstation In Kooperation mit den mittelfränkischen Volkshochschulen
In Hersbruck befand sich von Juli 1944 bis April 1945 das zweitgrößte Außenlager des Konzentrationslagers Flossenbürg. Neben der Geschichte des Lagers und seiner Topographie werden bei der Exkursion der Dokumentationsort sowie der Eingang zu einem Doggerstollen aufgesucht. Treffpunkt: Hersbruck, Finanzamt, Amberger Str. 76, Parkplatz In Kooperation mit den mittelfränkischen Volkshochschulen
Diese Exkursion führt Sie in das Herz der Frankenalb, dorthin wo sich diese in all ihren Facetten von ihrer Schokoladenseite präsentiert. Der Weg führt uns rund um die Burg Hohenstein, die längst nicht das einzige Highlight der Wanderung sein wird. Dorthin kehren wir am Ende zurück und es warten dort einige Überraschungen auf Sie! Rundweg, 12 km, mit Rast im Cafe Schlossblick in Kirchensittenbach Treffpunkt: Am Wirtshaus "Blaue Linde", Hohenstein 6, 91241 Kirchensittenbach
Im Jahr 778 erscheint im ersten Lorscher Codex der Ort Heidenheim. Das dortige Kloster soll eine schottische Adelsfrau gegründet haben, deren Name wir noch heute kennen. Warum entstand hier, im entlegenen, äußersten Osten des Frankenreiches eine der bedeutendsten Abteien nördlich der Alpen? Die zeitgenössischen Quellen sind wenig aufschlussreich und der Ort Heidenheim, wie der gesamte Hahnenkamm, ein Teil des Frankenjuras, sind voller historischer Geheimnisse. Wir wollen die herrliche Natur und Landschaft entdecken. Treffpunkt: Am Seniorenpflegeheim Haus Hahnenkamm, Krankenhausstr. 38, 91719 Heidenheim, (Im Ort besteht auch eine Einkehrmöglichkeit)
Die nördliche Lillinger Höhe, dort wo die Fränkische Schweiz aufhört und die Hersbrucker Alb anfängt, liegt erhaben sprichwörtlich dazwischen und ist schon deshalb ein besonderer Ort. Die Natur ist vielfältig und abwechslungsreich, das Licht wechselt ständig und die Fernblicke sind spektakulär. Ebenso die historischen Schätze, die hier schlummern. Ein Rundweg, 12 km, mit Einkehrmöglichkeit (Bitte bei Anmeldung angeben, ob eine Einkehr gewünscht ist) Treffpunkt: Am Flugplatz Lauf-Lillinghof
Neben einem Vortrag von Prof. Mathias Rohe zum Thema "Recht und Rache" erklingt u.a eine Orgelsonate von Julius Reubke "Der 94.Psalm". Der Abend findet in der Matthäuskirche am Ohmplatz in Erlangen statt. Eine Kooperation mit der Matthäuskirche Erlangen
91 Prozent aller deutschen Frauen sind mit ihrem Körper unzufrieden. Essstörungen und Schönheitsoperationen sind oft die Folge. Der viel beachtete Dokumentarfilm „Embrace – Du bist schön“ setzt sich kritisch mit westlichen Schönheitsidealen auseinander und ermutigt Frauen, ihr Aussehen zu akzeptieren. Die australische Regisseurin Taryn Brumfitt erzählt ihre eigene Geschichte und plädiert vehement eine veränderte Wahrnehmung des Frauenkörpers.
Erzählungen schaffen Bedeutung, wo man verzweifeln möchte. Humor hinterfragt Wahrheiten, die schwer zu ertragen sind. Nur in der Verbindung von beidem finden wir einen Weg, den Ungeheuerlichkeiten des Universums mutig entgegenzutreten.Krimiautor und Bühnenkünstler Lucas Fassnacht schildert, wie Humor die Basis seines Schreibens geworden ist und warum er es für unmöglich hält, ohne Humor ein erfüllendes Leben zu führen. Anschließend bietet sich den Gästen die Möglichkeit, ihre Sicht der Dinge zu schildern. Denn Macht entsteht durch Klarheit, aber Humor lebt vom Widerspruch.
Die Forschungsstelle für religiöse Vielfalt der FAU und die Volkshochschule Erlangen bieten mit AGORA einen Raum für Gespräche über ein komplexes Thema, den Konflikt zwischen Israel und Palästina. Das Gespräch über dieses Thema ist immer schwierig, oft schmerzlich und führt regelmäßig in Konfrontation und zu verbalen Verletzungen. AGORA bietet einen Raum in dem klare Regeln für die Debatte gelten, Die drei Nachmittage/Abende werden doppelt moderiert: einmal, um die Gesprächskultur zu wahren und zum anderen inhaltlich. AGORA möchte und kann keine Lösungen präsentieren, sondern einen Raum, wo sich Menschen unterschiedlicher Perspektiven austauschen können. Der thematische Rahmen, vorbereitet durch den Judaisten Dr. Doru Constantin Doroftei wird Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft des Konfliktes zwischen Israel und Palästina umfassen. Die Reihe umfasst 3 Termine.
Spätestens seit der Corona-Pandemie ist klar: Unsere Grundrechte lassen sich viel leichter außer Kraft setzen, als wir es lange Zeit für möglich gehalten hätten. Wie genau konnte dies geschehen? Sind doch unsere Grundrechte ein wichtiger Anker unserer Demokratie; sie schützen uns vor Übergriffen des Staates und sichern gleichzeitig öffentliche Leistungen wie Bildung und Gesundheit. Deshalb wurden sie im Laufe der letzten 250 Jahre Schritt für Schritt proklamiert und in nationales und internationales Recht integriert. Trotz der existierenden Hürden, die ihre Einschränkung erschweren, muss überlegt werden, was es zukünftig braucht, um die Grundrechte zu schützen. In Kooperation mit BildungEvangelisch und der keb MittenInFranken
Plan International Deutschland e.V. setzt sich für eine Welt ein, in der sich alle Kinder frei entfalten bzw. entwickeln können und ist in mehr als 60 Ländern in Afrika, Asien sowie Lateinamerika tätig. Sind Sie auch schon Plan-Pat*in, oder denken Sie vielleicht darüber nach, eine Patenschaft zu übernehmen? Haben Sie schon mal überlegt, ob Sie nicht Lust hätten, in der regionalen Plan-Aktionsgruppe ehrenamtlich aktiv zu werden? Zwei Tage vor dem Weltmädchentag lädt die Plan-Aktionsgruppe Erlangen-Nürnberg-Fürth zu einem Patentreffen ein. Neben vielen Informationen zum Kinderhilfswerk Plan International und zur Arbeit der Plan-Aktionsgruppe bleibt natürlich auch Zeit, um Fragen zu beantworten und sich mit anderen Plan-Paten auszutauschen. Eine Kooperation mit Plan International