
Horndasch, Prof. Dr. Stefanie
Stefanie Horndasch ist Professorin für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Universität Bielefeld und Klinikdirektorin am Universitätsklinikum Bielefeld/Evangelischen Klinikum Bethel. Sie ist Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und seit über 20 Jahren – die längste Zeit davon am Universitätsklinikum Erlangen – in Klinik und Forschung mit dem Schwerpunkt Essstörungen tätig.
91 Prozent aller deutschen Frauen sind mit ihrem Körper unzufrieden. Essstörungen und Schönheitsoperationen sind oft die Folge. Der viel beachtete Dokumentarfilm „Embrace – Du bist schön“ setzt sich kritisch mit westlichen Schönheitsidealen auseinander und ermutigt Frauen, ihr Aussehen zu akzeptieren. Die australische Regisseurin Taryn Brumfitt erzählt ihre eigene Geschichte und plädiert vehement eine veränderte Wahrnehmung des Frauenkörpers.
In einer Welt, in der Likes und Follower für Jugendliche zu wichtigen Anerkennungskriterien geworden sind, verändert sich ihr Kommunikationsverhalten sowie ihr Selbstbild und ihre psychische Stabilität. Der Vortrag zeigt, wie soziale Medien mit den klassischen Entwicklungsaufgaben des Jugendalters kollidieren und neue Risiken für die psychische Gesundheit schaffen. Thematisiert wird auch die besondere Zunahme von Essstörungen, beeinflusst durch unrealistische Körperbilder, algorithmische Inhalte und Trends wie „Body Checking“ oder „SkinnyTok“. Es wird erklärt, wann jugendliches Verhalten noch normal ist und wann es Anzeichen und Warnsignale für psychische Störungen wie Essstörungen, Depressionen oder Angststörungen sein können. Neben sozialen Medien spielen familiäre Dynamiken, Leistungsdruck, gesellschaftliche Ideale sowie genetische und neurobiologische Aspekte eine Rolle. Ziel ist es, aufzuklären, wie man Kinder und Jugendliche stärken kann, wie man heikle Themen anspricht und ein Umfeld schafft, in dem sie sich wertgeschätzt fühlen. Der Vortrag richtet sich an Eltern, pädagogische Fachkräfte, Fachpersonal im Gesundheitswesen und alle, die das psychische Wohl junger Menschen fördern möchten, um eine Balance zwischen Selbstverwirklichung und Überforderung zu finden.