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Anforderungen im Überblick

Erfahrungen und Kenntnisse im Lehren und Lernen mit Erwachsenen können auf unterschiedliche Weise erworben werden: Langjährige Praxiserfahrung, die auf einer theoretischen Ebene reflektiert wurde, ist ebenso geeignet wie eine für die Erwachsenenbildung erworbene Qualifikation mit ergänzender Praxiserfahrung. Im Hinblick auf die Kurse in der Gesundheitsbildung sind insbesondere folgende erwachsenenpädagogische Fähigkeiten von Bedeutung:

  • Lernen als Prozess im sozialen Kontext der Gruppe gestalten zu können, d. h. kommunikative und psychosoziale Kompetenzen im Umgang mit der Gruppe zu entwickeln;
  • Teilnehmer*innenorientierung durch Berücksichtigung der sozialen Lebensbedingungen unter Einbeziehung der geschlechtsspezifischen Lebensbedingungen zu verwirklichen;
  • Sensibilität für unterschiedliche Lerninteressen der Teilnehmer*innen zu zeigen;
  • Transparenz des Lernprozesses gegenüber den Teilnehmer*innen herstellen zu können;
  • die Eigenverantwortlichkeit und die Selbstbestimmung der Teilnehmer*innen für ihre Gesundheit und den eigenen Körper zu unterstützen;
  • die Fähigkeit, die eigene Rolle als Kursleiter*in kritisch zu reflektieren.

Die Gesundheitsbildung an Volkshochschulen basiert auf einem Verständnis von Gesundheit, wie es von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert wird. Demnach ist die Gesundheit nicht nur körperlich, sondern auch seelisch und sozial bestimmt: Sie ist mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit. Vor dem Hintergrund dieses ganzheitlichen Selbstverständnisses von Gesundheitsbildung ist es Aufgabe der Kursleiter*innen:

  • Toleranz gegenüber Teilnehmer*innen aufzubringen und die Eigenkompetenz der Teilnehmer*innen und ihres lebensweltlichen bzw. alltagspraktischen Wissens zu achten;
  • Menschen die Möglichkeit zu bieten, den für sie persönlich passenden, gesundheitsfördernden Weg zu finden;
  • die Handlungschancen von Menschen und ihre Selbst- und Mitbestimmungsfähigkeiten in gesundheitlichen Belangen zu erweitern und zu verbessern;
  • bei den Teilnehmer*innen die Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung zu fördern und damit ihr Wohlbefinden zu stärken;
  • körperliche, seelische, soziale und ökologische Dimensionen von Gesundheit in einen inhaltlichen Zusammenhang zu bringen;
  • über anwendungsbezogenes Wissen zu verfügen, wie Gesundheit gefördert und erhalten werden kann;
  • keine Heils- bzw. Heilungsversprechen, Gesundheitsversprechen oder Erfolgsgarantien zu geben. Es erfolgt eine klare Abgrenzung zu Therapie und Esoterik.

Eine Fachkompetenz der Kursleiter*innen in Theorie und Praxis ist Grundvoraussetzung für die Qualitätssicherung der Volkshochschulangebote. Dieses Fachwissen muss nicht nur theoretisch bzw. auf wissenschaftlicher Basis vorhanden sein, sondern auch auf konkrete praxisbezogene Fragen angewandt werden können. Die Kursleiter*innen sollen über Kenntnisse der aktuellen Fachdiskussion verfügen. Für einige Angebote und Angebotsbereiche gibt es Ausbildungen, die die fachliche Qualifikation der Kursleiter*innen gewährleisten. Für andere sind (Zusatz-)Qualifikationen erforderlich, die bei anerkannten Bildungseinrichtungen sowie bei Volkshochschulen und ihren Landesverbänden erworben werden.

Fachspezifische Anforderungen für die einzelnen Fachbereiche
  • Fachausbildung zum jeweiligen Thema in Theorie und Praxis
  • Kenntnis der aktuellen Fachdiskussion und begründete Positionierung des eigenen Standpunkts
  • Gesundheitsberufe, psychosoziale und pädagogische Berufe mit spezifischer Zusatzqualifikation (mind. 60 Stunden)
  • Entspannungspädagog*innen mit spezifischer Zusatzqualifikation (mind. 60 Stunden)
  • spezifische Qualifikation bei einem anerkannten Institut
  • Gesundheitsberufe, psychosoziale und pädagogische Berufe mit spezifischer Zusatzqualifikation (mind. 60 Stunden)
  • Entspannungspädagog*innen mit spezifischer Zusatzqualifikation (mind. 60 Stunden)
  • spezifische Qualifikation bei einem anerkannten Institut
  • Fachkräfte der Physiotherapie und der Massage
  • Kursleiter*innen mit zertifiziertem Abschluss in einem körperorientiertem Verfahren in der Gesundheitsbildung

Mindestens zweijährige abgeschlossene Ausbildung (mind. 360 Stunden) an einem anerkannten Ausbildungsinstitut

Mindestens zweijährige abgeschlossene Ausbildung (mind. 480 Stunden) an einem anerkannten Ausbildungsinstitut

  • Ausgebildete Fachkräfte der Krankengymnastik und der Physiotherapie, Gesundheitsberufe
  • Sport- und Gymnastiklehrkräfte mit staatl. anerkanntem Abschluss und Zusatzqualifikation für das spezielle Angebot
  • Spezifische Qualifikationen von anerkannten Institutionen und Verbänden, z.B. Sportbund

Mindestens drei Jahre Übungspraxis in der Selbstverteidigung und Zusatzqualifikation von anerkannten Institutionen und Verbänden

  • Sport- und Gymnastiklehrkräfte
  • Ausgebildete Tanzpädagog*innen
  • Tanz- und Bewegungstherapeut*innen
  • Spezifische Qualifikationen von anerkannten Institutionen und Verbänden, z. B. Sportbund
  • Ernährungsfachkräfte wie Diätassistent*innen, Ökotropholog*innen, Ernährungswissenschaftler*innen mit methodisch-didaktischer Qualifikation und Kochpraxis
  • Gesundheitsberufe, psychosoziale und pädagogische Berufe mit ernährungswissenschaftlicher Zusatzausbildung
  • hauswirtschaftliche Berufe mit methodisch-didaktischer Qualifikation
  • Köch*innen, Bäcker*innen, Konditor*innen mit Zusatzqualifikationen und methodisch-didaktischer Zusatzausbildung
  • Ernährungs- und Gesundheitstrainer*innen mit wissenschaftlich anerkannter Ausbildung in den Bereichen Ernährungslehre, Didaktik und Methodik, Kochpraxis
  • spezifische Qualifikation (z. B. Barista, Barkeeper*innen, Sommeliers, Bierbrauer*innen) bei einem anerkannten Institut, Kenntnisse in Didaktik und Methodik
  • Dozent*innen mit methodisch-didaktischer Kompetenz in der Durchführung von Lehrküchenveranstaltungen und Hygieneschulung
Informationen zur Bewerbung

Wenn Ihr Angebot für die vhs Erlangen besonders spannend ist, können bei den Anforderungen an die Voraussetzungen Ausnahmen gemacht werden. Denn wir sind offen für neue Themen und Kurskonzepte.

Schicken Sie Ihre Bewerbung, aus der Ihre Qualifikation und Erfahrungen hervorgehen, mit Lebenslauf und idealerweise mit einem Kurskonzept in Anlehnung an die Kursbeschreibungen an anja.keyser@stadt.erlangen.de

Quelle: Aus dem vhs-Praxishandbuch Gesundheit, Bundesarbeitskreis Gesundheit des Deutschen Volkshochschul-Verbandes

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