
Bennewitz M.A., Nadja
Nadja Bennewitz ist Historikerin und arbeitet seit 1996 selbständig mit dem Schwerpunkt auf historischer Frauen- und Geschlechterforschung. Seit 2007 ist sie zudem wissenschaftliche Angestellte am Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte der FAU. Ihr Themenspektrum erstreckt sich über das Spätmittelalter und die Reformation sowie über das 19. und 20. Jahrhundert, vor allem über die NS-Zeit. Neben regionalgeschichtlichen Themen ist die italienische (Kunst)Geschichte ein weiterer Schwerpunkt ihrer Forschung und Vermittlung.
Schriftstellerinnen, Lyrikerinnen, Essayistinnen – in dem frauenfeindlichen Weltbild der Nationalsozialisten kamen solche Frauen nicht vor. Dennoch wurden viele ihrer Bücher verbrannt, so die Schriften politischer Gegnerinnen, wie Maria Leitner, und die belletristischen Werke einer jungen „weiblichen Moderne", die vom Typus der „Neuen Frau“ schrieben und auf dem Buchmarkt der 1920/30er Jahre Erfolge feierten. Von den Nazis wurden ihre Werke abfällig als „Asphaltliteratur“ diffamiert und unter das „Buchverbot“ gestellt. Die Werke dieser schreibenden Frauen besitzen noch heute eine faszinierende sprachliche Ausdruckskraft sowie einen hohen Aussagewert für die Geschichte von Frauen zwischen Widerstand und Verfolgung.
„Aus den schwerelosen Jugendjahren kommend, bedeutete diese Katastrophe des Krieges den Einsturz meines Weltbildes. Ich übersah die Folgen für die Menschheit und litt sehr unter dem munteren Aufbruch meiner Umwelt in den Krieg.“ Hannah Höch lernte im Ersten Weltkrieg den Künstler und Literaten Raoul Hausmann kennen, mit dem sie eine dramatische Beziehung verband. Mit Riesenschritten entwickelte sich Höch zu einer vielseitigen Künstlerin, die mit der neu entwickelten Kunstform Fotocollage auf groteske und spielerische Weise politisch Position bezog: gegen Nationalismus, Militarismus und Krieg. Als Vertreterin der antibürgerlichen Dada-Bewegung wirkte sie an provokanten Dada-Abenden mit, ausgerüstet mit Topfdeckeln und Kinderknarren, gegen den Krieg. Nach der Trennung von Hausmann begann sie eine inspirierende Beziehung zur Schriftstellerin Til Brugman, deren beißender Spott bekannt war. In der NS-Zeit wurden Höchs Bilder als „entartete Kunst“ diffamiert; sie erhielt Ausstellungsverbot. Erst in den 1960er-Jahren wurde ihr Schaffen wieder anerkannt und gewürdigt. In Kooperation mit dem Frauenzentrum Erlangen