
Gendermedizin, AG
Seit ihrer Gründung zum Wintersemester 2021/2022 setzt sich die AG Gendermedizin der Friedrich-Alexander Universität Erlangen dafür ein, das Fach Gendermedizin in der Lehre des Medizinstudiums an der Universität zu verankern. 2023 gehörte die AG Gendermedizin zu den Preisträgerinnen des Renate-Wittern-Sterzel Gleichstellungspreises der FAU. Die 15 Mitglieder der AG setzen sich aus Studierenden der FAU in den Studiengängen Humanmedizin und molekulare Medizin zusammen. Jedes Semester bieten sie ein Seminar für ihre Kommiliton*innen an, in welchem sie über die häufig übergangenen und spärlich erforschten geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Medizin unterrichten. Hierzu zählen die Auseinandersetzung mit Geschlechterkonzepten im Allgemeinen, die Repräsentation von mehr als dem männlichen Geschlecht in der medizinischen- und Arzneimittelforschung sowie geschlechterabhängige Diagnostik- und Therapieunterschiede.
Dass jeder menschliche Körper anders ist, ist schon seit langer Zeit bekannt. Hierbei spielt auch das Geschlecht eine entscheidende Rolle. Doch trotzdem werden fast alle medizinischen Tierversuche nur an männlichen Tieren durchgeführt und der in der Medizin als "Standardmensch" angenommene Körper ist 70 kg schwer und männlich. Und 1961 kam es sogar dazu, dass ein Schmerzmittel für alle Menschen - inklusive Schwangeren - zugelassen wurde, das schwere Nebenwirkungen für die ungeborenen Kinder hatte, weil es vorher nicht ausreichend getestet wurde. Wie sieht es in der Medizin heute aus? Was haben wir daraus gelernt und was müssen wir immer noch lernen? Wir laden Sie herzlich zu einem Vortrag über Geschlechterkonzepte, geschlechtliche Unterschiede in häufigen Krankheitsbildern und den „gender health gap“ mit anschließender Fragerunde ein.