
Escher, Georg
Georg Escher war lange Jahre außenpolitischer Redakteur bei den Nürnberger Nachrichten. Heute schreibt er außenpolitische Kolumnen für die relevanzreporter.de. Seine journalistische Ausbildung absolvierte er an der Deutschen Journalistenschule (djs) in München. Schwerpunkte seiner journalistischen Arbeit sind die weltpolitischen Krisenfelder, vom Mittleren und Nahen Osten über Afrika bis hin zu Osteuropa. Selbstverständlich gehören auch die EU sowie die USA (wo Escher an der Ohio State University studierte) dazu.
Die USA haben gewählt. Der Wahlkampf hat das Land noch tiefer gespalten denn je. Und es hat sich gezeigt, dass die lange so mustergültige amerikanische Verfassung durch eine Figur wie Donald Trump an ihre Grenzen gelangt ist. Um das Land wieder stärker zu einen und das System der „Checks and Balances“ wiederherzustellen, braucht es ein Update. Die Regeln für die Medien, die Berufung von höchsten Richter*innen, die Finanzierung des Bildungssystems, all das muss neu geregelt werden. Ebenso die Finanzierung von Wahlkämpfen. Auch für europäische Staaten sind diese Fragen hochaktuell.
Seit Donald Trump wieder im Oval Office sitzt, überschlagen sich die Ereignisse - und auch die Rüstungsspirale dreht sich schneller denn je. Erst drohte der US-Präsident, die USA würden keine Länder verteidigen, die nicht wenigstens zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für ihr Militär ausgeben. Mittlerweile verlangt er fünf Prozent. Spätestens seit dem Eklat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wissen die Nato-Partner, dass sie alleine stehen. Alle fordern höhere Militärausgaben. Doch wohin soll das führen? In Afghanistan, im Irak und Syrien, in Libyen zeigte sich, dass sich politische Konflikte auch mit noch so überlegenem Militär nicht lösen lassen. Im Gegenteil, die Probleme verschlimmerten sich. Ein Umdenken ist dringend geboten.